Fortuna verdaut Funkel-Schock
Der Bundesliga-Aufsteiger tritt nach dem Beben im und um den Verein beim Telekom Cup souverän auf. Am Ende steht der dritte Platz.
Natürlich standen die Auftritte beim Telekom Cup am Sonntag unter dem Eindruck der Eskalation um dieVertragsgespräche mit Trainer Friedhelm Funkel. Umso höher sind die starken Leistungen in den beiden Spielen gegen den FC Bayern (7:8 im Elfmeterschießen) und gegen Hertha BSC (3:1) zu bewerten. „Wir haben an das angeknüpft, was wir uns in der Vorbereitung erarbeitet haben“, sagte Funkel.
Gegen die Bayern setzte der Coach auf ein defensiveres 4-1-4-1-System mit Dodi Lukebakio als einziger Spitze und Alfredo Morales zwischen den Viererketten. Morales, zum Ende der Hinrunde aussortiert, hat nach den Verletzungen von Marcel Sobottka und Jean Zimmer plötzlich wieder eine bessere Perspektive. Beide Spieler hatten sich im Testspiel gegen den FC Emmen im Rahmen des Trainingslagers in Südspanien verletzt.
Bei Sobottka haben sich immerhin die schlimmsten Befürchtungen nicht bestätigt: „Die Syndesmose ist heil geblieben“, sagte Mannschaftsarzt Ulf Blecker im Gespräch mit unserer Redaktion. Dennoch fällt der zentrale Mittelfeldmann mit einem Bänderriss im linken Sprunggelenk mindestens drei bis vier Wochen aus. Ebenso lange muss Funkel auf Jean Zimmer verzichten. Der 25-Jährige, der in der Hinrunde offensiv wie defensiv auf der rechten Außenbahn eingesetzt wurde, hat sich einen schweren Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen. Und da Rechtsverteidiger Matthi- as Zimmermann durch die Zimmer-Verletzung nicht im defensiven Mittelfeld aushelfen kann, sind die Aktien von Morales wieder hoch im Kurs. Gegen Bayern bemühte sich der Ex-Ingolstädter, neben seinen Defensivaufgaben auch einige Angriffe einzuleiten.
Fortuna hatte in der ersten Partie weniger Ballbesitz, aber ebenso viele Torgelegenheiten wie die Bay- ern. Niko Gießelmann und Lukebakio trafen aus spitzem Winkel aber nur das Außennetz. Auf der anderen Seite hielt Michael Rensing seinen Kasten sauber. So ging es ins Elfmeterschießen. Kevin Stöger und David Alaba waren die einzigen der ersten 16 Schützen, die den Ball nicht im Tor unterbekamen. Erst nach Takashi Usamis Fehlschuss sorgte Niklas Süle für die Entscheidung.