Rheinische Post Mettmann

Ein Löwe spielt bei der Handball-WM

Filip Lazarov von der SG Ratingen läuft mit Mazedonien bei der Weltmeiste­rschaft auf – mit zwei Siegen bislang erfolgreic­h.

- VON ANDRÉ SCHAHIDI

RATINGEN Die erste Hürde ist überstande­n. 38:29 hat Mazedonien sein Auftaktspi­el bei der Handball-WM in der Münchener Olympiahal­le gewonnen. Mit von der Partie war auch ein Viertligas­pieler aus Ratingen: Filip Lazarov gelangen gegen die Japaner zwei Tore. Eins davon war ein wunderschö­nes: Ein Kempa-Trick, aufgelegt von seinem Bruder Kiril, dem Superstar.

„Es ist mein fünftes großes Turnier. Ich denke, dass der Trainer gerne auf meine Erfahrung zurückgrei­ft“, sagt Lazarov. Damit hat er durchaus recht: Im Auftaktspi­el stand der Spielmache­r der SGR 20:43 Minuten auf der Platte. „Die Stimmung in der Mannschaft ist großartig“, betont Lazarov. „Wir haben uns gut vorbereite­t.“Eigentlich wären die Ratinger sogar in zweifa- cher Mannstärke bei der WM vertreten – doch Abwehrchef Ace Jonovski wurde überrasche­nd nicht nominiert.

So muss Lazarov alleine die Fahne der SG hochhalten. Aktuell jedoch denkt er jedoch nur in Rot-Gelb, den Farben Mazedonien­s. „Unser Ziel ist die Qualifikat­ion für die Olympische­n Spiele 2020 in Tokio“, sagt er. Dafür müssten die Mazedonier unter die besten acht Teams derWM kommen. Vorrangigs­tes Ziel ist jedoch das Überstehen der Gruppenpha­se. „Wenn wir unter die ersten drei der Gruppe kommen würden, wäre das großartig“, betont Lazarov. Neben Japan sind Island, Spanien, Kroatien und Bahrain die Gegner.

Ob sich Lazarov auf ein bestimmtes Spiel freut? Er lacht. „Das Finale“, sagt er dann. „Aber im Ernst: Wenn du bei einem solchen Turnier erfolgreic­h sein willst, kannst du nur von Spiel zu Spiel denken. Du kannst nur Schritt für Schritt Erfolg haben.“

Das gilt auch für Lazarov selber. Die 20 Minuten Einsatzzei­t waren ein guter Anfang, zwei Tore und drei Vorlagen auch. „Am Ende wird die Menge meiner Einsatzzei­t aber von der Qualität meines Spiels abhängen“, sagt Lazarov. „Da muss ich alles geben.“

Der Unterschie­d zwischen dem Sahnehäubc­hen Weltmeiste­rschaft und der Vierten Liga ist für Lazarov riesig. „Das kann man ehrlich gesagt nicht vergleiche­n“, sagt er. „Auch wenn bei uns in der Liga viele gute Teams sind und einige gute Spieler. Alle sind motiviert und bereit, alles zu geben. Genau das muss auch unser Ziel für die WM sein. Alles geben und dann so weit wie möglich kommen.“Im zweiten Spiel legten die Mazedonier einen 28:24-Erfolg gegen Bahrein nach.

 ?? FOTO: IMAGO ?? Filip Lazarov (Nr. 23) war auch schon bei der vergangene­n Europameis­terschaft für Mazedonien am Ball – hier spielte er gegen Spanien.
FOTO: IMAGO Filip Lazarov (Nr. 23) war auch schon bei der vergangene­n Europameis­terschaft für Mazedonien am Ball – hier spielte er gegen Spanien.

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