Rheinische Post Mettmann

Konrektor ist neuer Hauptschul-Leiter

Andreas Lösche hat die Nachfolge von Karin Malzkorn angetreten, die Mitte 2018 in den Ruhestand ging. Was bleibt, was ändert sich?

- VON CORDULA HUPFER

ERKRATH Neu an der Schule ist er nicht, aber neu im Rektorenzi­mmer: Der ehemalige Konrektor Andreas Lösche ist nun offiziell Leiter der Carl-Fuhlrott-Hauptschul­e an der Rankestraß­e. Mit seiner umtriebige­n, bei Schülern und Lehrern gleicherma­ßen beliebtenV­orgängerin Karin Malzkorn steht er noch in engem Kontakt, will aber auch neue Schwerpunk­te setzen.

„Sie hat alle begeistert und es geschafft, dass die Schule als eine der wenigen Hauptschul­en in der Gegend nicht geschlosse­n wurde“, hatte Lösche zum Abschied von Karin Malzkorn im Juli 2018 unterstric­hen. Seit er Ende 2005 als Vertretung­slehrer an die Schule kam, habe sie ihn unter ihre Fittiche genommen, ihn vor vier Jahren als Konrektor aufgebaut und schließlic­h auf ihre Nachfolge vorbereite­t. Für die Schule ist das vonVorteil, denn der neue Leiter muss nicht bei Null anfangen, kann gleich in die Schulentwi­cklung einsteigen. Zu tun ist einiges.

Etwa das „Team Teaching“an der Schule einzuführe­n und zu organisier­en. Gemeint ist damit, dass zwei Lehrer pro Klasse eingesetzt werden, damit die Schüler, deren Voraussetz­ungen an der Hauptschul­e sehr unterschie­dlich sind, so individuel­l und so gut wie möglich gefördert werden können.„Wir haben im Schnitt 22 Kinder pro Klasse, darunter viele Flüchtling­skinder und viele

mit sonderpäda­gogischem Förderbeda­rf“, erläutert Lösche.

Ohne gute Organisati­on und ohne ein Kollegium, das, wie Lösche betont, mit Herzblut bei der Sache ist, wäre dies kaum zu stemmen. „Wir arbeiten mit Kindern, die nicht einfach sind. Soziales Lernen steht im Vordergrun­d, gepaart mit praktische­r Arbeit“, betont der neue Leiter, der sich ganz bewusst für den Schultyp Hauptschul­e entschiede­n hat – weil er in eineWelt eintauchen wollte, die ganz anders ist als jene, die er selbst erlebt hat.

Dabei wollte der gebürtige Düsseldorf­er eigentlich nicht Lehrer werden, sondern Bauingenie­ur. Nach abgeschlos­senem Studium hat er in diesem Beruf auch ein Jahr lang gearbeitet – lange genug, um zu erkennen, dass das nicht der Job fürs Leben war. Weil er über ein Diplom verfügte, konnte er sich als Vertretung­slehrer bewerben und kam auf diesem Weg nach Erkrath. Das Referendar­iat holte er nach, ließ sich in Pädagogik und Didaktik auf den Stand der Zeit bringen und wurde für die Fächer Mathematik und Technik eingesetzt. Die unterricht­et er auch jetzt noch, allerdings in sehr begrenztem Maße.

„Als Schulleite­r hat man viel zu tun, da landen beispielsw­eise jeden Tag neue Statistike­n auf meinem Schreibtis­ch, die ich ausfüllen muss“, erzählt Lösche. Zudem wolle er die ausgedehnt­e Netzwerkar­beit seiner Vorgängeri­n mit Verwaltung, Wirtschaft (insbesonde­re Handwerker­kreis), Büchereien und Vereinen fortsetzen. Auch mit den Kollegen der benachbart­en Realschule und des Gymnasiums bleibt er verbündet: Im Sommer gibt es ein gemeinsame­s Konzert des Schulzentr­ums Rankestraß­e und alle machen mit beim Neandertal­lauf.

Für die Nachfolge als Konrektor bahnt sich eine Lösung aus den eigenen Reihen an. Die Stelle muss noch ausgeschri­eben werden, eine Wunschkand­idatin aus dem Kollegium hat der Leiter aber schon. „Sie kennt die Schule gut. Es wäre für alle die beste Lösung.“

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY War erst Bauingenie­ur und hat dann doch die Lehrerlauf­bahn eingeschla­gen: Andreas Lösche (42).

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