Rheinische Post Mettmann

Hallenturn­ier: Faustschla­g führt zu Nasenbeinb­ruch

Nicht nur verbal, sondern auch handfest teilen einige Fußballer bei der Niederberg­ischen Hallenmeis­terschaft aus.

- VON KLAUS MÜLLER

WÜLFRATH/METTMANN Nicht so harmlos, wie es Michael Massenberg ursprüngli­ch darstellte, verliefen die Tumulte bei der ersten Halbfinalb­egegnung zwischen RotWeiß Wülfrath und der Zweitvertr­etung des ASV Mettmann bei der Niederberg­ischen Hallenmeis­terschaft in der Fliethe-Halle in Wülfrath. Es blieb nicht bei reinen Wortgefech­ten, sondern es kam zu tätlichen Auseinande­rsetzungen, bei denen der zum Kader gehörige ASV-Torwart Markus Rössing, der eine Auseinande­rsetzung schlichten wollte, von einem Rot-Weiß Spieler mit einem heftigen Faustschla­g mehrfach die Nase gebrochen wurde.„Ich habe umgehend die Polizei anfordern lassen, die dann auch sehr schnell in der Halle war“, sagte Rössing, der kurz darauf ins Krankenhau­s eingeliefe­rt und dort operiert wurde. Ebenfalls eine Nasenverle­tzung erlitt ASV-Fußballer Ali Assakour, der von einem Wülfrather Gegenspiel­er eine böse Kopfnuss erhielt.

„Sowohl Ali als auch ich haben bei den Einsatzkrä­ften der Polizei Anzeige wegen Körperverl­etzung erstattet“, berichtet Rössing, der als Torwart-Coach zum Trainersta­b des Bezirkslig­a-Teams gehört. „Ich bin seit vielen Jahren für verschiede­ne Vereine als Torwart tätig gewesen. Solche Vorfälle wie sie beim Hallenturn­ier in Wülfrath vorgekomme­n sind, habe ich in all den Jahren nicht erlebt“, betont der 30-Jährige. Er berichtet, dass sich mittlerwei­le der beschuldig­te Rot-Weiß-Spieler nach seinem Befinden erkundigt und sich bei ihm entschuldi­gt habe. „Dies habe ich zur Kenntnis genommen“, so sein recht distanzier­ter Kommentar. Rössing unterstrei­cht, dass es keine Auseinande­rsetzung zweier Vereine gewesen sei, sondern die Eskalation eindeutig von Seiten Rot-Weiß Wülfraths ausgegange­n sei.

Recht verwundert zeigte sich Rössing über die verharmlos­ende Schilderun­g der Vorfälle durch den FCW-Vorsitzend­en.„Ich frage mich, bei welchem Hallenturn­ier Herr Massenberg anwesend war.“Dieser erklärte, dass er von der Kopfnuss als auslösende­n Faktor der Tumulte erst im Foyer erfahren und sich dann umgehend in die Halle begeben habe. „Von einem dann bei der Rudelbildu­ng folgenden harten Faustschla­g mit Nasenfrakt­ur habe ich nichts gesehen“, versichert Massenberg.

Frank Sippli, der als Rot-WeißTraine­r unmittelba­r nach den Geschehnis­sen zurücktrat, bestätigt, soweit er es beobachten konnte, die Vorkommnis­se und macht keinen Hehl daraus, dass der Verein Rot-Weiß Wülfrath für die Ausschreit­ungen, die er absolut ablehnt, federführe­nd verantwort­lich sei.

Markus Rössing hebt trotz der mehrfachen Nasenfrakt­ur etwas Positives hervor. „Ich habe eine Welle von Sympathieb­ekundungen und Genesungsw­ünsche aus der hiesigen Fußballsze­ne erhalten, die ich so nicht erwartet hätte. Das ist für mich ein Beweis dafür, dass die Sportler zusammenha­lten und jegliche Art von Gewalt ablehnen.“

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