Meister der Elementarteilchen
Schaut man sich die Bilder des Düsseldorfer Künstlers Dennis Löw an, erkennt man eine Menge Natur darin. Genauer gesagt, eine sehr abstrakte Form der Natur. Der Meisterschüler des Jahrhundertkünstlers Gerhard Richter ist stark von der Natur inspiriert. Seine Werke wurden schon in vielen Galerien ausgestellt, Löw ist im Inund Ausland bekannt. Seine Arbeiten findet man sowohl in privaten Sammlungen als auch in internationalen Unternehmen.
Sein Studium bei Richter in den Jahren 1982 bis 1988 habe ihn geprägt und seinen Stil weiterentwickelt. „Die Kunstakademie Düsseldorf ist nach wie vor eine der besten Adressen, die Zeit dort ist mir gut in Erinnerung geblieben.“Nach dem Abitur ging es jedoch zunächst ein Jahr nach Florenz; diese Zeit habe bei ihm die Liebe zur Kunst geweckt.
Seine Strukturbilder wirken wie eine intensive, experimentelle Forschungsreise. Neben der Malerei spielt auch die Fotografie eine große Rolle. „Ich arbeite prozesshaft, immer wieder benutze ich Handy, iPad oder eine Kamera, um kleinste gemalte Elemente festzuhalten. Sie würden sonst im weiteren Malprozess verloren gehen“. Löws vielseitige Ausdrucksmöglichkeiten sind hochkreativ, er schafft immer wieder neue Bildideen. „Die Bildelemente, die ich fotografisch isoliere, dienen als Inspiration für andere, wesentlich reduziertere Arbeiten. Diese nenne ich Elementarteilchen, sie sind so etwas wie ein Extrakt aus den Strukturbildern“, so der 56-Jährige. An dieser Arbeitsweise fasziniere ihn die individuellen Ergebnisse. „Es ist praktisch unmöglich, die ein- zelnen Elemente meiner Werke ein zweites Mal herzustellen, das macht das Ganze so extrem spannend, es entstehen immer wieder neue Teile und Teilchen.“
Seine Werke wurden in den vergangenen zehn Jahren unter anderem von dem Kurator Martin Leyer-Pritzkow und der Galeristin Ines Taube, auf diversen „art-hoc“-Ausstellungen, im Ballhaus oder auch in der Orange- rie von Schloss Benrath gezeigt. So findet am 24. Januar die öffentliche Vernissage zur Ausstellung „Körper und Materie“in der Galerie von Martin Leyer-Pritzkow an der Grupellostraße statt. Ab dem 25. Januar ist die Ausstellung dann nach Terminabsprache zu sehen.
Die zum Teil großformatigen Bilder entstehen allesamt in seinem Atelier auf der Orsoyer Straße. „Ich habe das gesamte Dach zum Atelier ausbauen lassen und arbeite hier regelmäßig. Immer, wenn mich die Kreativität überkommt, steige ich buchstäblich aufs Dach.“Als sportlicher Gegenpol zur konzentrierten Malerei dient sein Rennrad. „Mit der Truppe von ,Hopper Cycling’ in Oberkassel bleibe ich halbwegs fit“.
An Düsseldorf liebe er vor allem die moderne und gute Lebensqualität und die kurzen Wege in die Natur. „In unserem Haus in Golzheim kann ich ungestört arbeiten, die Rheinwiesen dienen als Ruhepol und Inspirationsquelle“. Auch das KIT— Kunst im Tunnel ist für ihn ein Ort, an den es ihn immer wieder hinziehe. „Die Kombination aus Ausstellung und Café reizt mich, man trifft immer irgendwen und kann dort gute Kunst sehen, das ist so schön unkompliziert.“
Susanne Mendack (dans) Dass Plastikabfälle die Meere verschmutzen und eine hohe Belastung für die Umwelt sind, ist allgemein bekannt. Dennoch ist der Verbrauch von Verpackungen und Einwegprodukten hoch. Deshalb hat der Leipziger Künstler Michael Fischer-Art in der Lobby des Hotels „Innside“im Hafen nun ein Zeichen gegen Müll gesetzt, in dem er selbst Müll benutzt hat. Seine knapp drei Meter hohe Skulptur wurde zu großen Teilen aus Plastikresten hergestellt und soll nun Gäste des Hotels zum Nachdenken anregen. Und natürlich zur Vermeidung von Abfällen motivieren. „Diese Kunstaktion ist ein demonstratives Symbol beim Erreichen dieser Ziele“, sagte Markus Vergin, General Manager des Hotels, bei der Enthüllung am vergangenen Sonntag. Das Kunstwerk ist dabei Teil einer Kampagne gegen Plastikmüll des Konzerns Meliá, zu dem das Hotel im Hafen gehört. Bei der Erstellung seiner Skulptur hat sich der Leipziger Künstler satter Farben, großer Flächen und einfacher Strukturen bedient. Sozialkritische Botschaften wie in diesem Fall gegen Umweltverschmutzung gehören dabei zu seinem festen Repertoire.