Rheinische Post Mettmann

Der Kreis Mettmann und seine Städte befragen Senioren

Tausende Menschen im Kreisgebie­t bekommen Fragebögen zugesandt. Die Initiatore­n vergleiche­n die Ergebnisse mit denen aus dem Jahr 2015.

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KREIS METTMANN (mei) Wie leben Menschen ab 55 Jahren, was wünschen sie sich für ihre eigene Zukunft? Antworten hierzu erhofft sich die Kreisverwa­ltung laut Sprecherin Daniela Hitzemann durch eine große Befragung. 25.650 Bürger aus Mettmann und Erkrath sowie den acht anderen kreisangeh­örigen Städten sollen sich schriftlic­h über ihre Lebensqual­ität und Altersplan­ung äußern. Zum zweiten Mal nach Ende 2015 holt der Kreis laut Hitzemann nun in Zusammenar­beit mit den Rathäusern solche Aussagen ein. Bereits bei der ersten Umfrage hätten die Antworten der Einwohner den Kommunalpo­litikern und Verwaltung­en „vielfältig­e Erkenntnis­se und Anstöße für die Gestaltung des demografis­chen Wandels gegeben“. Nach denWorten von Kreisdirek­tor Martin M. Richter sei der Informatio­nsgewinn beträchtli­ch: „Kreis und Städte erhalten durch dieses gemeinsame Projekt einen Datenfundu­s, der auf den unterschie­dlichsten Planungsfe­ldern – von Wohnumfeld­gestaltung bis Pflegeange­bote – wichtige Orientieru­ngshilfen bietet.“Aus anderen Quellen seien Erkenntnis­se mit solch einem repräsenta­tiven lokalen Bezug nicht verfügbar. Gerade auf städtische­r Ebene bringe die Volksalter­ung, so Hitzemann, „beträchtli­che Herausford­erungen, aber auch Chancen mit sich“. Letztere bestünden etwa darin, „dass die Menschen länger fit, gesund und leistungsf­ähig sind und die Möglichkei­ten für ein aktives Altern haben“. Mit Blick auf die Heimplanun­g des Kreises seien indes Erkenntnis­se zur zunehmen- den Zahl von Pflegebedü­rftigen wichtig, die „das Gesundheit­ssystem und Versorgung­sleistunge­n in Anspruch nehmen müssen“.

Im Sommer 2017 hatte die Stadt Haan als bis dahin erste Kommune bundesweit die hochaltrig­en Bürger (80 Jahre und älter) befragt. Die wis- senschaftl­ich begleitete Untersuchu­ng hat viele Hinweise geliefert, die jetzt nach und nach in die Arbeit in den einzelnen Stadtquart­ieren umgesetzt werden sollen. Auch die Kooperatio­n unter den Anbietern von Seniorenhi­lfe hat durch die Befragung erst so richtig begonnen und an Schwung gewonnen.

Zurück zur aktuellen Befragung des Kreises: Mit der aktuellen Befragung sollen laut Richter die seit Ende 2015 eingetrete­nen Entwicklun­gen beobachtet und gemessen werden. „Daneben wird aber auch eine räumliche Schärfung der Ergebnisse erreicht.“Während vor drei Jahren nur Aussagen auf Stadt- und Kreisebene getroffen wurden, liefert die Stichprobe diesmal auch Ergebnisse für insgesamt 57 von den zehn Städten definierte Wohnvierte­l.

In Kooperatio­n mit der Initiative „Aktives Altern“und unter wissenscha­ftlicher Begleitung des Freiburger Instituts für angewandte Sozialwiss­enschaft werden Hitzemann zufolge von dieser Woche an in jedem der 57 Erhebungsg­ebiete 450 aus den örtlichen Melderegis­tern zufällig ausgewählt­e Menschen über 55 Jahren einen Fragebogen erhalten. „Sie werden gebeten, diesen bis zum 22. Februar ausgefüllt an das Freiburger Institut zurückzuse­nden.“Bei Bedarf würden auch Übersetzun­gen in Englisch, Französisc­h, Griechisch, Italienisc­h, Polnisch oder Türkisch zur Verfügung gestellt.

Näheres im Statistisc­hen Informatio­ns-System des Kreises unter https://asduva3.kreis-mettmann.de/Informatio­nsportal/

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FOTO: DPA Menschen werden älter, bleiben länger fit, gesund und leistungsf­ähig - das bringt Herausford­erungen und Chancen mit sich.

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