Den passenden Internetanbieter finden
Die Stiftung Warentest hat die Preise für DSL sowie für Internet via Kabel verglichen. Altkunden sollten sich ihre Verträge genau anschauen, Vodafone-Kunden in Nordrhein-Westfalen können sogar auf Sonderangebote hoffen.
DÜSSELDORF/BERLIN Wie lässt sich bei einem Vertrag für Internet und Telefonie nach langer Laufzeit Geld sparen? Ganz einfach: Eine mögliche Kündigung beim Kundendienst andeuten. „Als ich das gemacht habe“, erzählt der Duisburger Wirtschaftsprofessor Torsten Gerpott, „bekam ich einen neuen Vertrag angeboten, der im Kern dem günstigeren Tarif für Neukunden ähnelt.“
Für Videodienste sind mindestens 50 Megabit ratsam
Ähnlich machte es eine Lehrerin in Düsseldorf. Sie hatte bei Vodafone vor Jahren einen Vertrag mit mageren sechs Megabit Leistung für monatlich 36,97 Euro abgeschlossen. Doch als sie kürzlich bei der Hotline nachfragte, ob es bei einer Verlängerung des bis Herbst laufenden Vertrages eine bessere Leistung gäbe, kam eine Offerte: 50 Megabit seien zum gleichen Preis erhältlich, außerdem ein monatlicherVerlängerungsbonus von 7,50 Euro im ersten Jahr. „Das Halten von Bestandskunden ist oft attraktiver als neue Kunden zu finden“, sagt ein Branchenkenner,„auch weil die Unternehmen sich so das Umschalten ersparen und sie die Kunden bereits kennen.“
Die zwei Beispiele bestätigen, dass sich bei Internet-Verträgen Geld sparen lässt. Die Stiftung Warentest hat nun mehr als 30 der wichtigsten Angebote verglichen (siehe Auswahl in der Grafik). Ein Trend ist klar: Neukunden werden im Prinzip immer besser behandelt als Bestandskunden. „Teilweise sind das aber reine Lockvogel-Angebote für die neuen Kunden“, warnt Gerpott, „die Verbraucher müssen sich schon genau anschauen, wie teuer ein Vertrag auf Dauer ist.“
So ködert die Telekom zwar Kunden für ihren Tarif „Magenta Zuhause XL“mit einem Einstiegspreis von 19,95 Euro, doch schon nach sechs Monaten sind 54,95 Euro pro Monat fällig. Auch bei Netcologne oder O2 Telefónica geht es bei einigen Angeboten mit dem Preis schon nach sechs Monaten deutlich hoch.
DSL (bundesweit)
DSL (regional)
Kabel (regional)
Anbieter
1&1
Congstar
O Telefónica
O Telefónica
Telekom
Telekom
Vodafone
Vodafone
Net-Cologne
Unitymedia
Die Stiftung Warentest rät, genau zu überlegen, welches Übertragungstempo man als Nutzer braucht. Wer nur im Internet surft, Mails schreibt und Musik streamt, kommt gut mit einem niedrigen Tempo von 16 Megabit pro Sekunde aus. Dies bietet beispielsweise der Tarif „Komplett 2Flex“der Telekom-Tochter Congstar für 29,99 Euro im Monat, ebenso„Magenta Zuhause S“derTelekom für dauerhaft 34,95 Euro im Monat.
Für Fans von Videodiensten wie Netflix sind Tarife mit 50 Megabit und mehr zu empfehlen. Dazu gehört der Tarif„MyHome M Flex“vonTelefóni-
Tarif
DSL 16
Komplett 2 Flex
my Home M Flex
my Home L Flex
MagentaZuhause S
MagentaZuhause XL
Red Internet & Phone 16 DSL
Red Internet & Phone 250 DSL
NetSpeed 25 M
2play Start 30 Tempo Mbit/s ca mit 50 Megabit für 29,99 Euro dauerhaft. Das höchste Tempo bietet als Massenanbieter in NRW der Kölner Kabel-Netzbetreiber Unitymedia mit bis zu 1000 Megabit. Hier sind allerdings von Anfang an 99,99 Euro pro Monat fällig.
Vodafone-Kunden in NRW können sich gleichzeitig auf Sonderangebote freuen. Der Düsseldorfer Konzern hat angekündigt, Unitymedia übernehmen zu wollen.Wenn die Kartellbehörden diesem Deal zustimmen, wird Vodafone versuchen, viele der DSL-Bestandskunden auf das neu erworbene Kabel-TV-Netz umzuschal- StandardGrundpreis Aktion für Neukunden ten. Denn dann spart Vodafone für diese Klientel die Durchleitungsgebühr durch das Telekom-Netz in Höhe von rund zehn Euro im Monat.
Außerhalb von NRW hatVodafone schon ein Kabel-TV-Netz. Dort werden Kunden mit 19,99 Euro im ersten Jahr für einen 1000 Megabit-Vertrag angesprochen, danach sind 69,99 Euro im Monat fällig. 9,99 Euro kostet ein Vertrag mit 16 Megabit Leistung monatlich.„Ähnliche Tarife halte ich in NRW nach einem Kauf von Unitymedia durch Vodafone für gut denkbar“, sagt Mobilfunk-Experte Gerpott.