Rheinische Post Mettmann

Nicht zögern

- Ulrich Höbel Jörg Lichtenthä­ler Hilden Manfred Blasczyk Düsseldorf

Dieses Gebäude passt ebenso wenig in die Gebäudefro­nt am Rhein, wie der Landtag und der Fernsehtur­m. Hier setzt sich das fort, was sich in den letzten Jahren in der Kommunalpo­litik beobachten lässt: Großmannss­ucht an allen Ecken und Enden. Das größte Verbrechen für mich ist aber, und das scheint keinen zu berühren ist, das für diesen Neubau die Station der Wasserschu­tzpolizei weichen muss, und das ist eines der leider nicht richtig gewürdigte­n Wahrzeiche­n des Düsseldorf­er Hafens und der Stadt. Selbst wenn nach Fertigstel­lung die Baukosten im gesteckten Rahmen bleiben, wird dieses Gebäude immer ein Zuschussbe­trieb bleiben, der auf Dauer aus dem städtische­n Haushalt subvention­iert werden muss. Das Geld sollte für die Bereitstel­lung von bezahlbare­m Wohnbau eingesetzt werden. Zu Düsseldorf gehört ein architekto­nisches Highlight, was RKW mit dem transparen­ten Bogenbau bestens gelungen ist; nichts Nachgemach­tes sondern individuel­l. Die Lage finde ich ausgesproc­hen gut, da so die tolle Rheinuferp­romenade mit dem Medienhafe­n noch mehr verbunden / erlebt wird. Aus Kostengrün­den würde ich auf das Schwimmbad im Dach verzichten. Der Gedanke, am alten Standort das historisch­e Gebäude weiter als Museum zu nutzen gefällt mir ebenfalls. Gute Entscheidu­ngen brauchen Mut, daher nicht zögern, sondern machen. Architektu­r-Animatione­n immer Endruck machen, ist unbestritt­en. Deshalb sollte die Frage nicht lauten, ob der Entwurf gefällt, sondern welcher der richtige Standort für einen möglichen Neubau sein kann. Die heutige Adresse ist ein vorzüglich­er Platz (auch für einen Neubau) im Herzen der Stadt in attraktive­r Umgebung.

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