Nicht zögern
Dieses Gebäude passt ebenso wenig in die Gebäudefront am Rhein, wie der Landtag und der Fernsehturm. Hier setzt sich das fort, was sich in den letzten Jahren in der Kommunalpolitik beobachten lässt: Großmannssucht an allen Ecken und Enden. Das größte Verbrechen für mich ist aber, und das scheint keinen zu berühren ist, das für diesen Neubau die Station der Wasserschutzpolizei weichen muss, und das ist eines der leider nicht richtig gewürdigten Wahrzeichen des Düsseldorfer Hafens und der Stadt. Selbst wenn nach Fertigstellung die Baukosten im gesteckten Rahmen bleiben, wird dieses Gebäude immer ein Zuschussbetrieb bleiben, der auf Dauer aus dem städtischen Haushalt subventioniert werden muss. Das Geld sollte für die Bereitstellung von bezahlbarem Wohnbau eingesetzt werden. Zu Düsseldorf gehört ein architektonisches Highlight, was RKW mit dem transparenten Bogenbau bestens gelungen ist; nichts Nachgemachtes sondern individuell. Die Lage finde ich ausgesprochen gut, da so die tolle Rheinuferpromenade mit dem Medienhafen noch mehr verbunden / erlebt wird. Aus Kostengründen würde ich auf das Schwimmbad im Dach verzichten. Der Gedanke, am alten Standort das historische Gebäude weiter als Museum zu nutzen gefällt mir ebenfalls. Gute Entscheidungen brauchen Mut, daher nicht zögern, sondern machen. Architektur-Animationen immer Endruck machen, ist unbestritten. Deshalb sollte die Frage nicht lauten, ob der Entwurf gefällt, sondern welcher der richtige Standort für einen möglichen Neubau sein kann. Die heutige Adresse ist ein vorzüglicher Platz (auch für einen Neubau) im Herzen der Stadt in attraktiver Umgebung.