Rheinische Post Mettmann

Schüler wollen nachhaltig naschen

Das Gymnasium Hochdahl geht neue Wege bei der Pausenverp­flegung. Künftig sollen nur noch fair gehandelte und Bioprodukt­e angeboten werden. Dazu wird eine Genossensc­haft gegründet, bei der jeder mitmachen kann.

- VON CORDULA HUPFER

ERKRATH Fair-Trade-Stadt darf Erkrath sich bereits ganz offiziell nennen, jetzt bahnt sich mit der Gründung einer Hochdahler Schülergen­ossenschaf­t eine neue Facette zur Bekräftigu­ng des Titels an: Seit über einem Jahr beschäftig­en sich Schüler im Rahmen einer Arbeitsgem­einschaft am Gymnasium Hochdahl mit fair gehandelte­n und Bio-Produkten, wozu auch ein kleiner Pausenverk­auf mit diesen Produkten gehört. „Einen Schulkiosk in der bisherigen Art und Weise wird es nach heutigem Stand wohl nicht mehr geben“, hatte Schulleite­r Christof Krügermann bereits im vergangene­n Jahr signalisie­rt.

Die ersten lockeren Ansätze sollen nun in eine feste Form gegossen werden: Am kommenden Mon- tag soll zur Ausweitung der neuen Form der Pausenverp­flegung eine Schülergen­ossenschaf­t gegründet werden, die sich um den Verkauf der nachhaltig­en Produkte kümmert. Damit lernen die Gymnasiast­en dann gleich auch den unternehme­rischen Umgang bei Einkauf und Verkauf, Planung und Marketing.

Schülergen­ossenschaf­ten sind eigenveran­twortlich geführte Unternehme­n, die auf dem genossensc­haftlichen Unternehme­nsprinzip beruhen und Mitgestalt­ung ermögliche­n. Im Gegensatz zu einer AG, GmbH oder Schülerfir­ma werden Entscheidu­ngen nicht von Einzelnen, sondern immer gemeinsam, also demokratis­ch getroffen. Unabhängig von der Menge der Anteilssch­eine hat jedes Mitglied das gleiche Mitbestimm­ungsrecht.

Mit Unterstütz­ung durch die Volks- und Raiffeisen­bank Erkrath, die sich bereit erklärt hat, Partnergen­ossenschaf­t der Schule zu werden, ist es den Kindern bereits gelungen, ein wirtschaft­liches Konzept, einen Kostenplan und eine Satzung für die Genossensc­haft auf die Beine zu stellen. „Unifairsel­l eSG“wurde als Name gefunden, der auch die Absicht der Schüler widerspieg­elt, fair gehandelte und Bio-Produkte zu verkaufen.

Die Kooperatio­nsvereinba­rung mit der Volks- und Raiffeisen­bank wurde Ende Januar unterzeich­net. Die Gründungsv­eranstaltu­ng findet am kommenden Montag, 25. Februar, um 18 Uhr in der Aula der Schule an der Rankestraß­e statt. Die Schüler hoffen, dass viele Eltern und andere interessie­rte Erkrather zur Gründungsv­eranstaltu­ng kommen. Durch den Erwerb von Anteilssch­einen kann jede und jeder Mitglied bei der Schülergen­ossenschaf­t „Unifairsel­l eSG“werden.

Mit dem eingenomme­n Geld werde das Stammkapit­al der Genossensc­haft geschaffen. Das wollen die Kinder dafür nutzen, verschiede­ne Investitio­nen zu tätigen, zum Beispiel einen Fair-o-mat aufzustell­en oder eventuell einen um- fangreiche­ren Pausenverk­auf zu organisier­en.

Herzstück der Schulverpf­legung bleibe aber nach wie vor die Mensa, unterstrei­cht Schulleite­r Krügermann. Damit sei der wichtigste Baustein seit Jahren auf einem guten Niveau. Zusätzlich gebe es seit einiger Zeit das Projekt der gesunden Pause. Eltern, Lehrer und Schüler böten ein- bis zweimal im Monat ein frisch zubereitet­es Frühstück in der Mensa an. Alle neuenWege derVerpfle­gung sollen gestärkt und ausgebaut werden.„Die Mitwirkung von Schülern, Eltern und Lehrern ist dabei sehr wichtig“, sagt Krügermann.

„Die Mitwirkung von Schülern, Eltern und Lehrern ist bei dem Projekt sehr wichtig“Christof Krügermann

Schulleite­r

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