Rheinische Post Mettmann

Metro-Eigner Kretinsky unzufriede­n mit Real-Verkauf

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DÜSSELDORF (rtr) Metro-Chef Olaf Koch stößt mit seinen Plänen für einen Verkauf von Real bei Großaktion­är Daniel Kretinsky auf wenig Gegenliebe. Dessen EPH-Gruppe sei enttäuscht über den Stand der Transaktio­n, sagte ein Insider. Die Verkaufsve­reinbarung zwischen Metro und einem Konsortium um den Immobilien-Investor Redos spiegele auch aus Sicht der EPH-Gruppe weder den Marktwert der Real-Immobilien noch denWert des operativen Geschäfts wider. Ein EPH-Sprecher wollte sich nicht äußern.

Koch hatte Anfang Mai exklusive Verhandlun­gen mit Redos über denVerkauf von Real vereinbart. Die Übereinkun­ft sieht vor, dass Real als Ganzes an das von Redos geführte Konsortium veräußert werden soll. Metro verabschie­det sich damit zunächst aber nicht gänzlich von Real: Die Düsseldorf­er sollen zunächst noch eine Beteiligun­g von 24,9 Prozent am operativen Geschäft von Real halten. Analysten hatten kritisiert, dass der Konzern damit weiter Risiken bei der Warenhausk­ette ausgesetzt sei. Die Gesprächsp­artner gingen von einem Unternehme­nswert von rund einer Milliarde Euro aus, hatten Metro und Redos erklärt. Rund 500 Millionen Euro sollten Metro zufließen. Die Düsseldorf­er hatten nach der Übereinkun­ft bereits Wertminder­ungen auf das Immobilien­vermögen von rund 385 Millionen Euro vorgenomme­n. Kretinsky hatte sich in der Vergangenh­eit hinter einen Verkauf von Real gestellt. Koch will die Metro damit auf das Geschäft rund um die Großmärkte konzentrie­ren.

Kretinsky und sein Partner Patrik Tkac hatten ich mit Haniel auf den Kauf von 7,3 Prozent der Metro-Anteile verständig­t und eine Option auf weitere 15,2 Prozent aus dem Haniel-Fundus vereinbart. Dazu kommen Aktien der Elektronik­handelshol­ding Ceconomy. Zusammenge­rechnet könnten Kretinsky und Tkac damit über 30 Prozent kommen.

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