Rheinische Post Mettmann

18-Jähriger kippt mit Auto in Vorgarten

Glück im Unglück hatten Fahrer und Anwohner: Niemand wurde verletzt. Doch bei den Bürgern wächst der Unmut: Sie klagen schon lange über Raser am Kirchberg. Jetzt fordern sie mehr als nur das Aufstellen von Blumenkübe­ln.

- VON ALEXANDRA RÜTTGEN

ERKRATH Ein 18-Jähriger hat am Montagaben­d auf dem Kirchberg in Erkrath-Hochdahl die Kontrolle über seinen Smart verloren. Wie die Polizei berichtet, war der Schüler gegen 19.30 Uhr mit seinem Auto über den Kirchberg gefahren. Mehreren Zeugen zufolge soll der Fahranfäng­er mit deutlich überhöhter Geschwindi­gkeit unterwegs gewesen sein. Außerdem soll er beinahe einen Mann angefahren haben, der gerade dabei war, seinen Kofferraum aus seinem am Kirchberg abgestellt­en Auto auszuräume­n. Nur durch einen Sprung zur Seite habe der Mann einen Zusammenst­oß verhindern können, heißt es.

Der 18-Jährige verlor daraufhin die Kontrolle über seinen Smart und prallte gegen einen Bordstein. Der Wagen fiel dann auf die Seite, ehe er in einemVorga­rten zum Stillstand kam. Die Folgen für den Fahranfäng­er: Sein Auto war nicht mehr fahrfähig und musste abgeschlep­pt werden. Zudem stellten die Beamten den Führersche­in des Erkrathers sicher. Diesen hatte der junge Mann erst vor gut drei Wochen erhalten, heißt es von der Kreispoliz­ei Mettmann.

Glückliche­rweise wurden weder der Fahranfäng­er, noch sein ebenfalls 18 Jahre alter Beifahrer oder Passanten verletzt. An dem Auto entstand ein Schaden in Höhe von rund 7000 Euro.

Bei den Anwohnern wächst indes der Unmut: „Der Kirchberg ist ein verkehrsbe­ruhigter Bereich, in dem nur Schrittges­chwindigke­it erlaubt ist. Immer wieder wird diese deutlich überschrit­ten – ein Sicherheit­srisiko für die Anwohner, insbesonde­re für die dort spielenden Kinder“, berichtet Christian Ritt. Er ist Anwohner und zugleich Ratsmitgli­ed für die „Bürger mit Umweltvera­ntwortung“(BmU). Die beiden jungen Insassen seien von mehreren herbeigeei­lten Anwohnern zur Rede gestellt worden. Sie aber hätten seiner Schilderun­g zufolge weder Einsicht, noch Reue gezeigt, „sondern wirkten zwischenze­itlich sogar noch amüsiert“, berichtet Ritt.

Der Ratsherr erinnert daran, dass die Bürger „schon häufig auf die Si

tuation aufmerksam gemacht“hätten: „Versuche vor Jahren, über die Politik auf Initiative der BmU, an der Situation etwas zu ändern, waren bisher nicht erfolgreic­h“, erinnert sich Ritt. Zwar habe es mit Mitarbeite­rn der Verwaltung und der Polizei eine Begehung gegeben, diese sei allerdings ergebnislo­s geblieben, weitere Maßnahmen wurden nicht eingeleite­t.

2018 konnten Anwohner immerhin erreichen, dass sich Bürgermeis­ter Christoph Schultz ein Bild von der Lage vor Ort gemacht hat und daraufhin drei Pflanzkübe­l aufgestell­t wurden. „Die Anwohner erwarten nun aber, dass die Situation nach diesem noch glimpflich abgelaufen­en Unfall nochmals analysiert und Maßnahmen ergriffen werden, um das Rasen wirksam einzudämme­n“, fordert Christian Ritt. Auch bei anderen Bürgern scheint die Hutschnur jetzt geplatzt zu sein; sie schließen sich den Forderunge­n des Ratsherren an.

 ??  ?? Zwischen Rosen und Lavendel landete der Smart eines 18-Jährigen. Der Schrecken bei den Anwohnern sitzt tief: Sie wollen, dass nicht noch Schlimmere­s passiert.
Zwischen Rosen und Lavendel landete der Smart eines 18-Jährigen. Der Schrecken bei den Anwohnern sitzt tief: Sie wollen, dass nicht noch Schlimmere­s passiert.
 ??  ?? Anwohner waren herbeigeei­lt und stellten Fahrer und Beifahrer zur Rede. Die aber zeigten keine Reue, berichtet Christian Ritt.
Anwohner waren herbeigeei­lt und stellten Fahrer und Beifahrer zur Rede. Die aber zeigten keine Reue, berichtet Christian Ritt.

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