Schwer abzuwägen
Zu „Für Hauskäufer lohnt Pendeln oft nicht“(RP vom 4. Juni): Viele Pendler würden gerne im Umland eine Arbeitsstelle antreten, anstatt zu pendeln. Und für manchen ergibt sich dann eine Gelegenheit, die Wunschstelle im Umland anzutreten. Doch was tun, wenn der Pendler aufgrund dieser Kostenbetrachtung eine überteuerte Immobilie in der Großstadt gekauft hat – wieder ins Umland umziehen? Außerdem sollte bei der Bewertung berücksichtigt werden, dass viele Arbeitnehmer sich nicht lebenslang an einen Arbeitgeber an einem Ort binden möchte. Auch kann der Pendler nicht abschätzen, ob seine Festanstellung bei einem Unternehmen dauerhaft ist. Die Entscheidung für die eigene Immobilie ist aber in vielen Fällen eine lebenslange Entscheidung. Auch sollte berücksichtigt werden, dass immer mehr Arbeitnehmer den Wunsch nach einem Home-Office äußern und immer mehr Unternehmen diesen auch unterstützen. Und es wäre durchaus denkbar, dass in wenigen Jahren in unserer Region das Arbeiten von zu Hause die Regel wird – siehe Niederlande. Und dann sieht die Rechnung wieder anders aus, denn dann hat sich das Pendeln gelohnt. Zu „Zu teures Pendeln“(RP vom 4. Juni): Der „Tipp“, es sei schlauer, sich eine kleine Immobilie in der Nähe der Stadt zu kaufen als eine große weit weg, verkennt die Realität. Die nämlich heißt, dass sich gerade in Düsseldorf viele Normalverdiener nicht mal mehr eine Wohnung leisten können. Aber Büros werden reichlich neu gebaut – dann werden künftig noch mehr Menschen in Düsseldorf arbeiten, aber sich das Wohnen dort nicht mehr leisten können! Und „ohne gute Anbindung mit Bus und Bahn wird es schwierig“. Der ÖPNV wurde halt sträflich vernachlässigt. Und das sollen jetzt die Bürger ausbaden? Die Belastung vieler Arbeitnehmer ist sowieso schon so hoch und pendeln belastet sehr. Die Pendler machen das nicht zu ihrem Vergnügen. Es reicht jetzt!