Rheinische Post Mettmann

Gestohlene­s Jagdgewehr: Der Besitzer bekommt jetzt Ärger

Die Polizei fahndet internatio­nal nach der Waffe – und ermittelt wegen des Verstoßes gegen das Waffengese­tz.

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METTMANN (arue) Die Polizei im Kreis Mettmann fahndet weiter nach dem 14.000 Euro teuren Jagdgewehr samt Zubehör, das einem Jäger am Morgen des 8. Juni aus seinem Auto gestohlen wurde. Insgesamt macht der Wert der Beute 20.000 Euro aus. Wie Ralf Becker, Sprecher der Kreispoliz­ei, berichtet, seien noch keine Hinweise eingegange­n. Gegen den Halter werde wegen des Verstoßes gegen das Waffengese­tz ermittelt. Nach der Waffe werde internatio­nal gefahndet.

Unter Jägern ist der Fall Gesprächst­hema. „Ich hatte am Mittwoch schon mehrere Anrufe dazu“, berichtet Gerd Spiecker, Vorsitzend­er der Kreisjäger­schaft Mettmann. Und auch er befürchtet, dass der Besitzer derWaffe Ärger bekommt:„Es kann sein, dass man seine Zuverlässi­gkeit, Waffen besitzen zu können, in Zweifel zieht. Das kann ganz gravierend­e Auswirkung­en haben“, sagt er.

Er selbst kennt den Betroffene­n nicht. Allerdings glauben die Jäger in der Region auch nicht daran, dass er sich zu erkennen geben wird: „Ich denke, dass der Betroffene ganz still im Keller sitzt und sich schämt“, sagt ein Mitglied des Hegerings und glaubt, dass die Behörde aufgrund der Sensibilit­ät des Themas„mit Sicherheit mit voller Macht zuschlägt.“DieWaffe soll sich im Innenraum des Wagens in einem verschloss­en Futteral befunden haben, während der Hund im Kofferraum auf sein Herrchen wartete.

Sein Auto, einen Seat, hatte der Jäger nicht, wie ursprüngli­ch auf dpa-Angaben beruhend berichtet, in Mettmann, sondern in Hösel an der Straße Neuhaus in der Nähe eines Sportgelän­des abgestellt. Bei dem gestohlene­n Gewehr soll es sich um eine Blaser Bockbüchsf­linte gehandelt haben. Ihr Wert von 14.000 Euro ist nicht ungewöhnli­ch, sagt Spiecker, „je nach Ausstattun­g kann sie schon mal zwischen 3000 und 20.000 Euro kosten“. Allein der Wert eines Zielfernro­hrs liege bei bis zu 4000 Euro. Da komme inklusive Nachtsicht­gerät schnell mal ein Gegenwert von 20.000 Euro zusammen.

Dass der Hund den oder die Täter nicht abschreckt­e, mag daran gelegen haben, dass das Tier wahrschein­lich im mit einer Sicherung versehenen Kofferraum nichts ausrichten konnte. „Der Jäger hätte die Waffe zum Hund in den Kofferraum geben müssen“, sagt Spiecker. Doch überhaupt sei es heikel, Waffen im Auto alleine zu lassen – und sei es nur für kurze Zeit: „Das darf man eigentlich nur, wenn sie von außen nicht sichtbar sind.“Außerdem hätte auch derWagen nicht als Jagdauto zu erkennen sein dürfen. „Der hätte seinen Kürmel da rausräumen müssen.“Der Waffenkoff­er sei jedoch wohl eindeutig zu identifizi­eren gewesen.

Spiecker glaubt, dass auch in den kommenden Tagen noch über den Fall gesprochen wird:„Als mahnendes Beispiel.“

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PATRICK PLEUL DPA/LBN ?? Der Doppellauf einer Flinte (Symbolfoto). Auch das gestohlene Gewehr hat zwei Läufe übereinand­er.
ARCHIVFOTO: PATRICK PLEUL DPA/LBN Der Doppellauf einer Flinte (Symbolfoto). Auch das gestohlene Gewehr hat zwei Läufe übereinand­er.

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