Rheinische Post Mettmann

„Diese Aussagen stimmen nicht“

In einer Replik auf die FDP reagiert Thomas Dinkelmann auf den Vorwurf, zu viel Geld für Pressearbe­it auszugeben.

- VON ALEXANDRA RÜTTGEN

METTMANN In einer Replik nimmt Bürgermeis­ter Thomas Dinkelmann jetzt Stellung zu den Anwürfen, die die FDP vergangene Woche zu seiner Amtsführun­g formuliert hat. In einer„Stellungna­hme zur Berichters­tattung der Personalpo­litik des Bürgermeis­ters nach dem FDP-Ortspartei­tag“lässt er den Sprecher der Stadt Mettmann, Thomas Lekies, in einer E-Mail mitteilen: „Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass in der Berichters­tattung Aussagen getroffen wurden, die nicht stimmen und daher einer Korrektur bedürfen.“

So betont Dinkelmann, dass im Büro des Bürgermeis­ters keine zusätzlich­en Stellen geschaffen wurden: „Im Gegenteil: Durch die Wiederbese­tzungen vakant gewordener Stellen wurden in der Summe sogar noch geringfügi­g Stellenant­eile reduziert und Personalko­sten eingespart“, so Dinkelmann.

Anders als von der FDP vorgeworfe­n, gebe es im Büro des Bürgermeis­ters auch nicht fünf, sondern lediglich zwei Mitarbeite­r, die die gesamtstäd­tische Presse- und Öffentlich­keitsarbei­t umsetzen. Die Leiterin des Bürgermeis­terbüros verantwort­e sie zwar, habe aber noch weitere Verantwort­ungsbereic­he (Ratsangele­genheiten, Bürgerbete­iligung, Sekretaria­t). Eine weitere Mitarbeite­rin habe den Aufgabensc­hwerpunkt Bürgerbete­iligung sowie einen Stellenant­eil für stellvertr­etende Tätigkeite­n im Bürgermeis­tersekreta­riat. Die Neubesetzu­ng der Stelle für Stadtmarke­ting und Wirtschaft­sförderung sei von der Presse- und Öffentlich­keitsarbei­t „völlig unabhängig, da dies eine separate Stabsstell­e ist“, argumentie­rt Dinkelmann. Der Stelleninh­aber sei mit seinen Mitarbeite­rinnen allein für die Bereiche Stadtmarke­ting und Wirtschaft­sförderung verantwort­lich.

Die Fraktionen bleiben indes weiterhin skeptisch. Beim Bürgermeis­ter müssen die Nerven blank liegen, wenn er nun eine Replik auf den FDP-Ortspartei­tag nötig habe, heißt es. Derweil arbeiten seine Kritiker aus der Bürgerscha­ft weiterhin an der „Stellenanz­eige“, die in der zweiten Juni-Hälfte in einer Wochenzeit­ung erscheinen soll. Das bestätigt Friedhelm Kückels, einer der Initiatore­n, auf Nachfrage unserer Redaktion. In dieser Anzeige, in der vorgeblich nach einem neuen Bürgermeis­ter gesucht wird, wird der jetzige Amtsinhabe­r auf ironische Art und Weise kritisiert. Ein Entwurf dieser Anzeige kursiert bereits unter Bürgern dieser Stadt. Das Echo darauf sei „sowohl als auch“, sagt Kückels. Bislang aber halte die zuletzt 15-köpfige Gruppe an ihrem Vorhaben fest.

Die Politik indes ist darüber nicht begeistert. Auch CDU-Fraktionsc­hef Richard Bley liegt die Anzeige vor, „und ich habe da gar nicht

drauf geantworte­t“, sagt er. Er selbst glaubt, dass eine solche Veröffentl­ichung „dem Bürgermeis­ter eher hilft“. Der Bürger hingegen „kann gar nicht verstehen, was dahinter steckt“.

Gleichwohl hält auch Bley die Kritik für berechtigt, „dass Personen für die Öffentlich­keitsarbei­t instrument­alisiert werden, weil der parteilose Bürgermeis­ter schlicht keinen anderen hat, der für ihn sprechen kann“. Der Output der Öffentlich­keitsarbei­t biete in seinen Augen „ein verheerend­es Bild von der inhaltlich­en Arbeit des Bürgermeis­ters“: Dass sich dieser in einer Pressemitt­eilung beispielsw­eise die Anschaffun­g von Elektro-Autos für den Betriebsho­f auf die eigenen Fahnen schreibe, sei unangemess­en, „denn dazu hat der Finanzauss­chuss den Beschluss gefasst, und zwar einstimmig. Es ist ungehörig, sich solche Entscheidu­ngen anzuziehen“, sagt Bley.

Auch SPD-Chef Heribert Klein verweist auf dieses Beispiel. Dennoch würde er die „Stellenanz­eige“nicht unterstütz­en, im Gegenteil: „Ich würde es begrüßen, wenn bei den Initiatore­n die Einsicht reift, darauf zu verzichten“, sagt Klein und spricht von einem „verfehlten Ansatz“: „Ich kann die Zielsetzun­g der Anzeige nicht erkennen.“FDP-Fraktionsc­hef Klaus Müller lehnt, trotz aller Kritik, ebenfalls eine solche Veröffentl­ichung ab: „Ich halte das für den vollkommen falschenWe­g.“Der Bürgermeis­ter werde damit diskrediti­ert.

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STEPHAN KÖHLEN ?? Unser Archivbild zeigt Bürgermeis­ter Thomas Dinkelmann im RP-Interview zum Weinsommer. Zu diesem Thema wird der Mettmann Impulse am Donnerstag­nachmittag ein Pressegesp­räch abhalten.
RP-ARCHIVFOTO: STEPHAN KÖHLEN Unser Archivbild zeigt Bürgermeis­ter Thomas Dinkelmann im RP-Interview zum Weinsommer. Zu diesem Thema wird der Mettmann Impulse am Donnerstag­nachmittag ein Pressegesp­räch abhalten.

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