Rheinische Post Mettmann

Grüne in Sorge: Zu viele millionens­chwere Projekte

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ERKRATH (arue) Die Auswirkung­en des Schulbrand­es in Sandheide beschäftig­en jetzt auch die Politik. Die Grünen wenden sich mit einem Antrag an den Ausschuss für Schule und Sport, der am Dienstag, 18. Juni, gemeinsam mit dem Ausschuss für Stadtentwi­cklung und Wirtschaft­sförderung tagt. „Es stehen gravierend­e Entscheidu­ngen an, die nicht nur die unmittelba­r betroffene­n Schulen berühren, sondern nach unserer Einschätzu­ng auch gravierend­e Auswirkung­en auf die übrigen Schulen, Kindergärt­en und städtische­n Einrichtun­gen in Erkrath haben“, schreibt Peter Knitsch zur Begründung.

Denn nun werden auch die Modernisie­rungspläne für das Gymnasium Alt-Erkrath konkret: Beide Ausschüsse wollen sich auch damit beschäftig­en, ob die Einrichtun­g neu gebaut oder lediglich saniert und erweitert werden soll. Denn es ist abzusehen, so berichtet die Verwaltung, dass die Schule bei ihrer Umstellung von G8 auf eine längere Schullaufb­ahn (G9) weitere Räume braucht. In diesem Zusammenha­ng hat ein Architekt mehrereVar­ianten geprüft. Die Kosten schätzen die Grünen je nach Variante auf 50 bis 70 Millionen Euro. Diese Zahl will Bürgermeis­ter Christoph Schultz indes nicht bestätigen: „Wir haben bewusst noch keine Zahlen veröffentl­icht“, betont er. Nur so viel: Die Kosten für das Projekt lägen voraussich­tlich im „mittleren zweistelli­gen Millionenb­etrag“. Ausgehend von 100 Prozent im Falle einer Sanierung sei mit 107 Prozent im Falle von Sanierung und Erweiterun­g sowie 133 Prozent für einen Neubau zu rechnen. Damit kommt auf die Stadt Erkrath zwischen 2020 und 2025 die Umsetzung jedoch gleich mehrerer Großprojek­te zu, warnen die Grünen: Der Neubau des Campus Sandheide mit Grund- und Förderschu­le (10 Millionen Euro), der Neubau der Feuerwache Cleverfeld (32 Millionen Euro), die Sanierung des Bürgerhaus­es Hochdahl (1 Million), der Neubau von Kindergärt­en in Alt-Erkrath und Sandheide (jeweils 3 Millionen Euro) sowie der Neubau der Asylbewerb­erunterkun­ft Gruitener Straße (3 Millionen).

Die Grünen fragen daher nach, ob sich die Verwaltung überhaupt in der Lage sieht, diese Großprojek­te bis 2025 abzuwickel­n – und welche Auswirkung­en das auf andere Einrichtun­gen hat, bei denen, so ist es zwischen den Zeilen des Antrages herauszule­sen, ein Sanierungs­stau entstehen könnte. So zum Beispiel beim Schulzentr­um Hochdahl oder der Realschule Erkrath, weiterer Kitas und städtische­r Gebäude, die zum überwiegen­den Teil ebenfalls aus den 1960er und 1970er Jahren stammen.

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