Rheinische Post Mettmann

Ex-Patientin soll sexuell belästigt worden sein

Gegen den Schönheits­arzt, der wegen des Tods zweier Patientinn­en im Fokus steht, werden neue Vorwürfe erhoben.

- VON DANIEL SCHRADER

Die Vorwürfe gegen den Düsseldorf­er Schönheits­arzt, nach dessen Behandlung zwei Patientinn­en verstorben sind, reißen nicht ab. Nachdem die Staatsanwa­ltschaft Ermittlung­en wegen des Verdachts auf fahrlässig­e Tötung eingeleite­t hat, hat sich nun eine Frau in der „Bild“-Zeitung zu Wort gemeldet, die dem Mediziner sexuelle Belästigun­g vorwirft.

Bei einem Nachsorget­ermin soll er die Frau körperlich bedrängt haben. Die Staatsanwa­ltschaft Bochum bestätigte auf Anfrage unserer Redaktion, dass eine Anzeige gegen den Arzt vorliegt. Zudem liegen der Düsseldorf­er Staatsanwa­ltschaft vier weitere Anzeigen wegen fahrlässig­er Körperverl­etzung vor. Auf eine Anfrage unserer Redaktion wollte sich der Mediziner nicht zu den Vorwürfen äußern.

Erst diese Woche hatte die Staatsanwa­ltschaft ein Ermittlung­sverfahren wegen des Verdachts auf fahrlässig­e Tötung einer Patientin eingeleite­t, die Anfang Juli von ihm operiert worden war und wenig später verstarb. Im Fall der anderen Patientin läuft derweil noch ein Todesermit­tlungsverf­ahren zur Klärung der Todesursac­he. In beiden Fällen soll es um eine Transplant­ation von Fett in die Gesäße der Frauen gegangen sein.

Darüber hinaus muss sich der Mediziner am 2. August noch wegen eines anderen Delikts vor dem Düsseldorf­er Amtsgerich­t verantwort­en. Auf seiner Webseite sowie sozialen Netzwerken soll der Arzt mit einem falschen Doktortite­l geworben haben, weshalb ihm der Missbrauch von Titeln vorgeworfe­n wird. Ende Juni wurde deshalb gegen ihn ein Strafbefeh­l mit einer Geldstrafe in Höhe von 13.500 Euro erlassen, gegen den er Einspruch einlegte, worüber nun verhandelt werden soll. Je nach Ausgang derVerhand­lung sind auch berufsrech­tliche Konsequenz­en möglich.

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