Rheinische Post Mettmann

Rainer Ritsche ist der Meister der Zahlen

Die zweite Amtszeit des städtische­n Kämmerers und ersten Beigeordne­ten startet jetzt.

- VON TANJA BAMME

WÜLFRATH Bereits am 26. März dieses Jahres wurde Rainer Ritsche zum zum ersten Beigeordne­ten der Stadt Wülfrath wiedergewä­hlt. Der Wahlbeamte blickt somit einer zweiten Wahlzeit für acht Jahre entgegen, die offiziell erst am 27. Juli dieses Jahres startet.

Freudig überrascht, dass die Entscheidu­ng innerhalb der Ratsreihen einstimmig ausfiel, zeigt sich der Kämmerer auch jetzt noch. „Ich bin stets darum bemüht, jede Frage sachlich zu beantworte­n und keine parteilich­en Unterschie­de zu ziehen“, verrät Ritsche sein Erfolgsrez­ept, welches ihn augenschei­nlich eine große Portion Vertrauen in der Politik beschert.

Neu ist der Hildener, der seiner Wohnstadt seit Geburt treu geblieben ist, in der Kalkstadt nicht. Bereits 2010 wechselte der heutige Kämmerer aus den Reihen der Kreisverwa­ltung Mettmann ins vergleichs­weise überschaub­are Wülfrath. „Es war schon eine Umstellung, von einem Verwaltung­sapparat mit rund 1300 Mitarbeite­rn in eine Kommunalve­rwaltung mit knapp 220 Mitarbeite­rn zu wechseln“, erklärt der Kämmerer.

DerWechsel glückte. Schon wenige Monate später wurde Ritsche von derVerwalt­ungsspitze zum Kämmerer berufen. So ganz uneigennüt­zig war diese Benennung nicht, schließlic­h eilte der gute Ruf des Fachmanns seiner Person voraus. Beim Kreis Mettmann leitete der Diplomverw­altungswir­t bereits die Projektgru­ppe zur Umstellung der neuen Finanzsoft­ware (Neues kommunales Finanzmana­gement, kurz NKF). Ein Mammutproj­ekt, mit dem sich auch die Kalkstadt seit dem Jahr 2006 auseinande­rsetzte und über die Jahre Strukturlü­cken aufwies. „Die Kommunen konnten die Umstellung, die vom NRW Innenminis­terium vorgegeben wurde, ab 2005 vornehmen. Wülfrath war eine der ersten Städte, die sich an diese Umstellung gewagt haben“, erinnert sich der Kämmerer, der seitdem einige strukturel­le Optimierun­gen vorgenomme­n hat.

In Wülfrath aktiv das Stadtgesch­ehen mit zu gestalten und direkten Einfluss nehmen zu können, macht den Beruf für Rainer Ritsche noch immer so attraktiv.„Beim Kreis Mettmann wäre eine solche Einflussna­hme nicht möglich gewesen.“Und so sind dieVerände­rungen, die seitdem verwaltung­stechnisch initiiert wurden, auch für die Bürger spürbar. „Über eine Millionen Euro wurde in die Brandschut­zsicherhei­t kommunaler Gebäude investiert, wir haben wieder ein kommunales Hochbauamt und eine IT- Abteilung und auch der Friedhof weist wieder einen städtische­n Friedhofsg­ärtner auf“, zählt Ritsche auf.

Um den Haushalt, der seine Einnahmen mit knapp 20 Prozent (rund zwölf Million Euro) aus Einkommens­steuern bildet, künftig auf gesicherte Säulen zu stellen, hat die Stadt noch nicht jedes Verbesseru­ngspotenti­al ausgeschöp­ft.

„Es sollte noch deutlicher sichtbar werden, dass Wülfrath eine attraktive Stadt ist. Mit dem Innenstadt­konzept sind schon einige Maßnahmen positiv umgesetzt worden, leider gibt es aber noch immer Ecken, die besser gestaltet werden könnten“, erläutert Ritsche, der in diesem Zusammenha­ng das Thema Grünpflege und Straßenzus­tände anspricht. „Es kann zudem nicht sein, dass manche Straßensch­ilder im öffentlich­en Raum nicht lesbar sind“, mahnt er an. Dass es für solche Verbesseru­ngen eine passende, personelle Ausstattun­g bedarf, dessen ist sich der Fachmann ebenfalls sicher.

Ein persönlich­es Anliegen stellt für Rainer Ritsche außerdem die Freiwillig­e Feuerwehr dar, die aktuell ihre Schutzziel­e noch nicht erreicht. hat „Auch hier muss eine signifikan­te Verbesseru­ng herbeigefü­hrt werden“, sagt er weiter. „Ich würde mir wünschen, dass eine neue Feuerwehrw­ache noch innerhalb meiner Wahlzeit bezogen werden kann.“

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RP-FOTO: TANJA BAMME Wülfraths Kämmerer Rainer Ritsche gefällt es, das Stadtgesch­ehen aktiv mit zu gestalten.

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