Steinbrecher Prangenhaus wird abgerissen
Rund 60 Jahre zerkleinerte er im Inneren Kalksteine. Nun muss der Betonkoloss weichen.
WÜLFRATH (isf ) Der Steinbruch Silberberg wird aufwendig vergrößert. Denn dort soll laut des Unternehmens Lhoist Germany Rheinkalk auch in den kommenden 40 Jahren Kalkstein abgebaut werden. Für diese Maßnahme muss der Silberberger Weg sowie der Eignerbach verlegt werden. Eine erste Maßnahme zur Erweiterung des Steinbruchs haben viele Autofahrer und Passanten der Flandersbacher Straße vermutlich bereits mitbekommen. Denn der Steinbrecher von Prangenhaus, den man von der Straße aus sehen kann, wird seit Anfang der Woche abgerissen. Täglich arbeiten Abrisskran und Bagger daran, den Betonkoloss zu bezwingen.
Für viele im Ort ist der Steinbrecher mittlerweile ein Wahrzeichen geworden, sie sehen dem Abriss mit Wehmut entgegen, wie auch mehrere Foren im sozialen Netzwerk Facebook zeigen. Viele verbinden den Brecher mit ihrer Arbeit im Werk oder erinnern sich an die Kindheit.
Der Steinbrecher in Prangenhaus war in den 20er Jahren errichtet worden. Insgesamt gibt es dort drei Brecher, die für die Zerkleinerung des Kalksteins verwendet wurden. Damals waren die großen Gesteinsbrocken noch mittels einer kleinen Dampflokomotive, die mehrere Loren hinter sich zog, befördert worden. Bei den sogenannten Loren handelt es sich um Transportwagen. Mittels eines Schrägaufzugs, den man allerdings nicht von der Straße aus sehen kann, sondern nur, wenn man sich auf dem Werksgelände befindet, wurden die Waggons dann nach oben transportiert und im sogenannten Brechermaul wurde der Kalkstein dann zerkleinert. Seit mehr als 20 Jahren steht der Steinbrecher nun still. Für die Erweiterung des Steinbruchs Silberberg muss er weichen. In dem benachbarten historischen Steinbrecher hausen jetzt Fledermäuse.