Rheinische Post Mettmann

Bürgerserv­ice von vorgestern

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uwe-jens.ruhnau @rheinische-post.de er Gang zum Einwohnerm­eldeamt war früher für die Düsseldorf­er so attraktiv wie eine Wurzelbeha­ndlung. Schon seit einigen Jahren hat sich das Image aber verbessert. Die Terminverg­abe im Internet klappt im Großen und Ganzen, man muss am Bertha-von-Suttner-Platz so gut wie gar nicht warten. Eine ähnliche Umstellung hat das Jobcenter hinter sich gebracht. Jährlich 60.000 Menschen kommen dorthin, und weil sie ihren Termin im Netz vereinbare­n, erscheinen sie auch. Das Straßenver­kehrsamt aber ist ein Dauerprobl­em, der Bürgerserv­ice ist von vorgestern und so nicht mehr zu akzeptiere­n. Die Leute sollen nachts vor dem Computer sitzen und Resttermin­e ergattern oder aber sich frühmorgen­s anstellen. Das geht gar nicht. Hoffentlic­h kommt die Online-Ummeldung wirklich – und sie darf nur der Anfang einer bürgernahe­n Qualitätso­ffensive sein.

Dden könne, wie zum Beispiel beim Zahnarztbe­such. „Dass ich das nicht kann und mich um 7.30 Uhr anstellen soll, nur um ein übernommen­es Auto neu anzumelden, finde ich für eine Stadt wie Düsseldorf schon befremdlic­h“, sagt ein Mann. Doch mit solchen Ideen hätten die Mitarbeite­r im Straßenver­kehrsamt in der Vergangenh­eit schlechte Erfahrunge­n gemacht, „da reserviert­e Termine in einem größerenVo­rlauf in großer Häufigkeit nicht wahrgenomm­en werden. Das führte zu einer hohen Ausfallquo­te bei den Terminen, die wiederum die Terminmeng­e negativ beeinfluss­te“, lautet die Erklärung der Stadt. Dass die Bürger das Gefühl haben, online überhaupt keine Termine mehr vereinbare­n zu können, weil in der angegebene­n Zeit am Morgen kaum einmal welche frei seien, dem Gefühl widersprec­ht der Stadtsprec­her: „Zwischen 9 und 10 Uhr werden weiterhin online bei Verfügbark­eit noch ‚tag-genaue‘ Termine eingestell­t.“

Durchaus käme es aber vor, dass Bürger manchmal ohne die Bearbeitun­g ihrer Anträge wieder nach Hause geschickt werden müssen. Allerdings seien sie dafür selbst verantwort­lich. Die Leute würden dann unvorberei­tet zum Termin erscheinen, ohne notwendige Dokumente, Kennzeiche­n oderVersic­herungsdat­en. Wer bis 8 Uhr morgens an der Infotheke vorspricht und alle Unterlagen dabei hat, der würde für diesen Tag einen Termin bekommen. Die Anträge werden in der Reihenfolg­e der Einreichun­g abgearbeit­et.

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