Pf legebedürftige werden meistens zu Hause betreut
WIESBADEN (dpa) Die Betreuung und Versorgung pflegebedürftiger Angehörige ist meist Familiensache: 76 Prozent der Pflegebedürftigen wurden im Jahr 2017 zu Hause versorgt. Dabei handelte es sich um 2,59 Millionen Menschen, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Insgesamt waren Ende 2017 demnach 3,41 Millionen Menschen pflegebedürftig im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes. Für das vergangene Jahr gibt es noch keine aktuellen statistischen Angaben.
Die Versorgung durch Angehörige sei „eine Leistung, die nicht hoch genug geschätzt werden kann“, sagte Bundesseniorenministerin Franziska Giffey (SPD). Die bessere Vereinbarkeit von Pflege und Beruf müsse als wichtige Zukunftsaufgabe gesehen werden. „Neben dem bereits bestehenden Anspruch auf Familienpflegezeit brauchen wir dafür neue Ideen“, so Giffey. „Deshalb prüfen wir gerade, wie ein Konzept für ein Familienpflegegeld aussehen könnte.“
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes für 2017 übernahmen die Angehörigen sehr häufig allein die Pflege, nämlich in 1,76 Millionen Fällen. Hinzu kamen 830.000 Pflegebedürftige, die zwar in privaten Haushalten lebten, dort allerdings teilweise oder vollständig durch ambulante Pflegedienste versorgt wurden. Knapp ein Viertel aller Pflegebedürftigen, insgesamt 820.000 Menschen, wurde vollstationär in Pflegeheimen betreut.