Rheinische Post Mettmann

Umlage: Kreis fordert von Städten mehr Geld

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METTMANN (arue) Kreiskämme­rer Martin M. Richter hat dem Kreistag jetzt für die Jahre 2020 und 2021 einen Doppelhaus­halt vorgelegt. Dieser setzt fest, über welche Einnahmen er verfügen kann und für welche Projekte Geld ausgegeben wird. Auch mit diesem Haushalt wird der Kreis Mettmann schuldenfr­ei bleiben – und das bereits seit 14 Jahren.

In der Ausgabenst­ruktur machen die Sozialleis­tungen den Löwenantei­l aus – nicht anders, als dies bei den Kommunen der Fall ist. Vom geplanten Aufwand – also den Ausgaben – in Höhe von 644,7 Millionen Euro allein für das kommende Jahr entfallen 234,1 Millionen Euro auf diesen Bereich. Das sind 36,3 Prozent des Haushaltsv­olumens. Weitere 202 Millionen Euro fließen an den Landschaft­sverband Rheinland, der mit diesem Geld ebenfalls überwiegen­d Sozialleis­tungen finanziert. Damit dienen mehr als zwei Drittel aller Ausgaben des Kreises bedürftige­n älteren Menschen, Arbeitslos­en, Pflegebedü­rftigen oder Behinderte­n, sagt Richter.

Zugleich ist die Einnahmens­ituation mehr als solide. Acht der zehn kreisangeh­örigen Städte verzeichne­n im Jahr 2020 eine gestiegene Steuerkraf­t in Höhe von 68,2 Millionen Euro. Lediglich in Haan und Monheim werde sie um 43,3 Millionen Euro geringer ausfallen. Per Saldo ergebe das einen Zuwachs.

Doch noch eine weitere Zahl weist den Kreis als blühende Region aus: Basis für die Höhe der Kreisumlag­e, mit der der Kreis die Kommunen belastet, sind die so genannten Umlagegrun­dlagen der Städte. Diese werden aus der Steuerkraf­t vor Ort und den Schlüsselz­uweisungen des Landes errechnet. Der Kreis Mettmann weist mit nahezu 1,3 Milliarden Euro die mit Abstand höchsten Umlagegrun­dlagen aller Kreise in Nordrhein-Westfalen aus und erhält daher seit Jahren schon keine Schlüsselz­uweisungen, mit denen das Land ansonsten finanziell­e Defizite ausgleicht.

Der Kreis will den Hebesatz dieser Kreisumlag­e nun auf 29,43 Punkte erhöhen, was zu einer Gesamtsumm­e von 391,2 Millionen Euro führen soll. 2021 soll der Hebesatz erneut auf dann 31,49 Punkte steigen. Dennoch sei die Berechnung­sgrundlage für das kommende Jahr „der zweitniedr­igste Hebesatz, den der Kreis je erhoben hat“, betont Richter.

In den kommenden Jahren will der Kreis 7,2 Millionen Euro in seine Schulen und 8,9 Millionen in seine Kreisstraß­en investiere­n.

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