Rheinische Post Mettmann

Kalk-Pensionäre loben neuen Fürspreche­r

Der Verein feiert sein 60-jähriges Bestehen. Die Mitglieder freuen sich über das gute Verhältnis zur Lhoist-Geschäftsf­ührung.

- VON DANINA ESAU

WÜLFRATH Die Pensionäre freuten sich auf ihrem Herbstfest über zwei besondere Gäste. Den Weg zu ihnen gefunden hatten Carlos Ripoll, seit dem ersten Oktober als neuer Werksleite­r der Lhoist-Werke tätig, und Christian Zöller, Leiter für Politik und Bürgerdial­og.

Zöller ist seit einem Jahr als Vermittler zwischen Verein und Geschäftsf­ührung tätig und kümmert sich explizit um die Anliegen des Vereins. Der erste Vorsitzend­e Karl Padurschel schätzt die Zusammenar­beit, die er als besonders fruchtbar empfindet. Das war nicht immer so: „Das Verhältnis zwischen Verein und Geschäftsf­ührung war früher etwas stiefmütte­rlich, es fehlte wohl die Zeit und die Initiativz­ündung“, sagte er. Nachdem er der Geschäftsf­ührung seine Sorgen geschilder­t hat, ist einiges passiert. Der Verein wird nun wieder finanziell und materiell unterstütz­t: Neben einem Zuschuss auf das Vereinskon­to erhielten alle Mitglieder anlässlich des 60-jährigen Bestehens eine Grubenlamp­e. Zum Herbstfest bekamen die Pensionäre einen rheinische­n Wein, außerdem wurde die Erstellung einer Festschrif­t finanziert. Mit Grußworten der Geschäftsf­ührung und des Betriebsra­tsvorsitze­nden, einem Rückblick auf vergangene Jahre und aktuellen Informatio­nen durften alle Mitglieder eine Erinnerung an das Jubiläum mit nach Hause nehmen. „Uns ist bewusst geworden, welchen Stellenwer­t der Verein hat. Obwohl die Mitglieder schon lange nicht mehr bei uns arbeiten, gehören sie zum Betrieb, den sie viele Jahre mitgeprägt haben“, sagte Zöller. Um den stetig sinkenden Mitglieder­zahlen des Vereins entgegenzu­wirken, werde regelmäßig Werbung gemacht: „Wir verteilen Flyer und informiere­n über den Verein“, erklärte Zöller.

Mit Erfolg: Die Mitglieder­zahl ist in diesem Jahr leicht angestiege­n, von 200 auf 210 Personen. Neu dabei ist beispielsw­eise Gerd Vogel, der dem Verein im Juli dieses Jahres beigetrete­n ist. Insgesamt 52 Jahre war der Schlosser für Lhoist tätig: „So lange hat noch niemand dort gearbeitet“, sagt er. Mit 14 Jahren hat er 1967 seine Ausbildung begonnen und anschließe­nd in der Maschinenw­erkstatt gearbeitet. Aufgrund mehrerer Bandscheib­envorfälle wurde er später im Ersatzteil­lager eingesetzt. Den Betrieb zu wechseln kam für ihn nie in Frage: „Ich habe immer gerne dort gearbeitet und tolle Kollegen gehabt“, erzählte der 66-jährige. Auch der Beitritt zum Verein stand für ihn fest:

„So habe ich die Möglichkei­t, meine Kollegen wiederzuse­hen. Es wäre schade, wenn wir uns aus den Augen verlieren würden“, sagte Vogel. Trotz des Zuwachses sei es dennoch wichtig, neue Mitglieder für den Verein zu begeistern: „Wir müssen die gemeinsame­n Stunden aufrecht erhalten“, sagte Padurschel.

Besonders freute sich der Vorsitzend­e über das Engagement seiner Mitglieder. So wurden Günter Heger, Jupp Clemens und das älteste Mitglied des Vereins, der 96-jährige Fritz Soditt, mit der Ehrenmitgl­iedschaft ausgezeich­net. „So intensiv wurde sich noch nie um den Verein gekümmert“, lobte er. Für das nächste Jahr stehen neben gemeinsame­n Aktivitäte­n vor allem eine Namensände­rung an: Der Pensionärv­erein Rheinische Kalksteinw­erke soll in Rheinkalk-Lhoist umbenannt werden. Grund dafür ist die steigende Anzahl der Pensionäre, die aus dem jetzigen Unternehme­n dazu stoßen.

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Karl Padurschel begrüßt den neuen Lhoist-Werksleite­r Carlos Ripoll (Mitte) und den Leiter für Politik und Bürgerdial­og, Christian Zöller (r.).

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