Trickbetrüger immer seltener erfolgreich
Die kreisweite Aktion der Polizei zum Thema Seniorensicherheit ging jetzt in Gruiten zu Ende. Landrat Hendele spricht von einem Erfolg.
KREIS METTMANN Zufrieden zeigt sich Landrat Thomas Hendele über die Aktion zum Thema Seniorensicherheit. Am Samstag hat die kreisweite Aktion in Gruiten ihr vorläufiges Ende gefunden. Auch in Mettmann, Wülfrath und Erkrath waren Polizisten unterwegs, um ältere Menschen über den neuesten Trick von Betrügern, den „falschen Polizisten“, zu informieren. Dazu gingen Polizeibeamte von Haus zu Haus, um die Senioren als Zielgruppe der Trickbetrüger aufzuklären und Infoblätter in die Briefkästen zu werfen.
Der Abschluss der Aktion war am Samstag, wo Polizeibeamte gemeinsam mit Landrat Thomas Hendele und ehrenamtlichen Beratern des Aktionsbündnisses Seniorensicherheit (ASS) mit Bürgern auf der Bahnstraße in Gruiten in den Dialog gingen: „Wir haben im Jahr 2018 insgesamt 20 vollzogene Fälle mit einem Gesamtschaden von 1,1 Millionen Euro registriert, bei denen die Täter Bargeld oder Schmuck mithilfe dieser Anrufe erbeutet haben. Daraufhin haben wir die Aktion begonnen und mit Erfolg heute beendet, denn seit März gab es nur noch vier gelungene Betrugsfälle dieser Art“, erläuterte Hendele.
Bei den Anrufen handele es sich meist um Täter aus der Türkei, die im Umkreis Komplizen haben, die dann die Beute abholen. „Die Täter geben sie sich am Telefon als Polizist aus, der bei einem verhafteten Einbrecher eine Liste mit dem Namen und der Telefonnummer des Angerufenen gefunden haben will, sodass der Angerufene das nächste Einbruchsopfer sein soll. Um sich vor dem Einbruch zu schützen, soll der Senior dem Polizisten dann seine Wertsachen aushändigen, die angeblich in Sicherheit gebracht werden sollen“, erklärte Manfred Frorath, leitender Polizeidirektor im Kreis Mettmann. Mehr als 900 registrierte Betrugsversuche dieser Art seien bekannt: „Die Täter wechseln öfters ihre Wohnung, und sie haben auch kaum etwas zu verlieren“, sagte Frorath.
Dabei arbeiten die Betrüger mit Tricks: „Die Täter sagen den Opfern, dass diese die 110 wählen sollen, um sich zu vergewissern. Dabei geben sie vor, den Hörer aufzulegen, aber bleiben in der Leitung und blenden Geräusche einer Polizeiwache ein, sodass der Schwindel täuschend echt wirkt“, schildert Frorath.
Auch die Haaner Behindertenbeauftragte Gaby Bongard vom Aktionsbündnis Seniorensicherheit hat Passanten informiert: „Ich habe mit vielen gesprochen, die den Enkeltrick kannten oder schon von falschen Dachdeckern gehört haben. Dabei behaupten die Betrüger, eine Schwachstelle im Dach gesehen zu haben, die sie kostengünstig beheben würden. Aber sobald sie das Geld kassiert haben, decken sie das Dach nicht mehr ein und machen sich aus dem Staub“, erzählte Bongard.
Das Aktionsbündnis Seniorensicherheit wird von den Polizeibeamten als Unterstützung sehr geschätzt: „Viele Senioren lassen sich lieber was von Gleichaltrigen sagen und erklären, als von einem jungen Polizisten. Insofern sind wir über die Unterstützung der ASS sehr froh“, erklärte Frorath.
Polizistin Stefanie Lösing informierte am Samstag am Info-Mobil der Polizei in Gruiten zum Abschluss der Aktion noch einmal Passanten über Betrüger, die sich am Telefon als falsche Polizisten ausgeben: „Die arbeiten mit Tricks. Am besten sofort den Hörer auflegen, wenn sich jemand als Polizist ausgibt und nach Wertsachen fragt“, erklärte sie Petra Klostereit aus Mettmann. Klostereit hatte schon mal von falschen Handwerkern gehört. Vor betrügerischen Anrufen schütze sie sich mit einer Handy-App: „Ich blockiere mit der App Anrufe und habe so meist kein Problem mit Trickbetrügern“, sagte Klostereit.