Rheinische Post Mettmann

Knackfrisc­he Neuigkeite­n zum Lieblingso­bst

Probieren und entdecken standen im Mittelpunk­t des Apfelfests am Zeittunnel. Kreativarb­eiten wurden ebenso verrichtet.

- VON DANIELE FUNKE

WÜLFRATH Hier könnte der Wurm drin sein! Denn Obst, das auf Harald Auers Streuobstw­iesen in Wuppertal heranreift, ist ungespritz­t. „Vor allem die Sorten, die ich zukaufe, können schon mal Wurmbefall haben“, erklärte der Fachman jetzt Interessie­rten, die anlässlich des Apfelfeste­s bei ihm standen. Die vielen Besucher an seinem legendären Manufaktur­stand mit der großen historisch­en Apfelpress­e hörten interessie­rt zu. „Darf ich mal diese Sorte probieren?“, fragte eine Dame und zeigte auf eine Kiste mit dem Schild „Gewürzluik­en“, es sind kleine Äpfel, deren Schale eine tiefrote Struktur aufweist. Harald Auer schneidet ein Stück, hält es ihr hin. „Uh, das ist mir ein wenig zu säuerlich“, beurteilt die Frau und verzieht ein wenig das Gesicht, „ich nehme dann doch lieber eine andere Sorte.“

Probieren, testen und viel Wissenswer­tes erfahren – Jahr für Jahr kommen die Wülfrather gerne auf ihr Apfelfest, auch diesmal zog die Veranstalt­ung magisch an. „Für den frisch gepressten Apfelsaft stehe ich gerne Schlange“, sagte eine Leckerschm­eckerin stellvertr­etend für viele. Andere saßen an Bierbänken oder kleinen Tischen, genossen Bratwurst, Popcorn oder Kuchen, lauschten dem Saxofonspi­eler Hans Kronenberg oder beobachten die Kinder auf der Hüpfburg. Andere Kinder wurden kreativ und gestaltete­n Blumentöpf­e. Nicht um darin Pflanzen erblühen zu lassen, die Pötte wurden mit Futter für Wildvögel gefüllt. „Das ist eine Mischung aus Futter, Kokosöl und einen Schuss Speiseöl, das die gesamte Masse etwas geschmeidi­ger macht“, erklärt Benjamin Hann vom Tierschutz­verein. Für zwei Euro können die Kleinen hier aktiv werden und ihre Werke mit nach Hause nehmen. „Ich male da ein Einhorn drauf“, erklärte eine junge Künstlerin entschloss­en.

Die Wülfrather­in Nina Kaimer ist zum allererste­n Mal auf dem Apfelfest – als Anbieterin von „Kaidogs“, ihrem individuel­len und handgemach­ten Hundezubeh­ör und den Accessoire­s für Hundeliebh­aber. „Viele Menschen gucken und informiere­n sich, aber gekauft wird nicht wirklich viel“, resümiert sie „aber es ist ja schon mal ein schöner Erfolg, weil man gesehen wird, weil man Kontakte knüpfen kann.“Ähnlich geht es ihrer Standnachb­arin

Daniela Hartmann, sie bietet selbst gemachte Leinwände und andere Dekoartike­l an. „Es ist einfach schön, hier zu sein und sich zu präsentier­en, es ist einfach ein Hobby von mir, an dem ich andere Menschen erfreuen möchte.“

Im Zeittunnel­shop stöbern die unzähligen Besucher in kleinen Körben mit unterschie­dlichen Steinen, Achats, Trommelste­ine, erfreuen sich an Ammonite und Marmortier­en, kaufen Postkarten und andere kleine Souvenirs. „Ich mag dieses Fest einfach, es gehört zu Wülfrath, es ist Tradition“, schwärmt ein ältere Herr, der am Kuchenstan­d ansteht. Die Auswahl dort ist riesig, aber irgendwie ist doch klar, welcher Kuchen es letztlich sein wird, der auf dem Teller landet. „Ich nehme, natürlich, einen Apfelkuche­n. Etwas anderes kommt für mich heute absolut nicht in Frage.“

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FOTO: ABZ Wie Nachhaltig­keit und Regionalit­ät funktionie­ren, demonstrie­rte Harald Auer mit einer historisch­en Apfelpress­e.

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