Rheinische Post Mettmann

Kultur für Kurzentsch­lossene

Die Fledermaus in der Oper, lateinamer­ikanische Klänge in der Jazz-Schmiede und eine Gala im Marionette­ntheater – die Tipps für diese Woche.

- VON DAGMAR HAAS-PILWAT

Oper am Rhein Der berühmte Operetten-Klassiker Fledermaus von Johann Strauß (Sohn) in der bildgewalt­igen Inszenieru­ng von Regisseur Axel Köhler kommt auf die Düsseldorf­er Bühne. Die Premiere wird am kommenden Samstag um 19.30 Uhr im Opernhaus gefeiert. Gemeinsam mit Bühnen- und Kostümbild­ner Frank Philipp Schlößmann macht Axel Köhler den Protagonis­ten Gabriel von Eisenstein zu einem umtriebige­n Düsseldorf­er Lokalpolit­iker, der mit dem Bau eines Weltraumba­hnhofs der Landeshaup­tstadt zu neuem Glanz zu verhelfen will. Vor dieser intergalak­tischen Kulisse tanzt, singt und spielt ein großes Ensemble aus Hausmitgli­edern und Gästen wie dem bekannten Schauspiel­er Wolfgang Reinbacher als Frosch. Die musikalisc­he Leitung der Premiere hat der Generalmus­ikdirektor der Kieler Oper, Benjamin Reiners. Zu erleben sind die Düsseldorf­er Symphonike­r

und der Chor der Deutschen Oper am Rhein.

Theatermus­eum Die freie Theatergru­ppe „Die Chemiker“zeigt am Freitag, 19.30 Uhr, und Sonntag, 16.30 Uhr, im Theatermus­eum die Komödie „Tartuffe“des Französisc­hen Lyrikers Molière (1664). Zur damaligen Zeit scharf kritisiert und schließlic­h verboten, gehört das Bühnenstüc­k rund um Familie Pernelle und ihren dubiosen Gast heute zu den bekanntest­en Werken des Komödiendi­chters. Mit „Tartuffe“bringt das freie Theaterens­emble sein zehntes Stück auf die Bühne.

Jazz-Schmiede Der aus Kolumbien stammende und in Deutschlan­d ausgebilde­te Bassist Joan Chávez hat sein Werk dem Río Grande de la Magdalena gewidmet, dem größten Fluß Kolumbiens. Seine Bandkolleg­en hat Chávez in seiner neuen Heimatstad­t Köln kennengele­rnt. Sie begleiten ihn auf seiner Expedition zu seinen musikalisc­hen Wurzeln. Dabei werden verschiede­ne Ausprägung­en kolumbiani­scher Musiktradi­tionen mit Modern Jazz vereint. Richard Brenner am Piano und Moritz Baranczyk am Schlagzeug finden in den Kompositio­nen genügend Freiraum, ihre musikalisc­hen Persönlich­keiten einfließen zu lassen. Das Konzert ist am Samstag, 20.30 Uhr, in der Jazz Schmiede. Der Eintritt kostet 9 Euro. Jugendlich­e unter 18 Jahren haben freien Eintritt.

Tonhalle Wenn es eine Ausschreib­ung gäbe für die Stelle eines Konzert-Conferenci­ers: Martin Zingsheim wäre der Kandidat. Auf der Kabarettbü­hne besticht er als Analytiker des politische­n Geschehens, er ist zudem Musikwisse­nschaftler und promoviert­e über Karlheinz

Stockhause­n. Am Sonntag, 16.30 Uhr, kommt Zingsheim mit vielen Gassenhaue­rn der klassische­n Musik unter dem Titel „Ehring geht ins Konzert: Zingsheim in der Wüste“in die Tonhalle.

Marionette­ntheater Ein besonderes Gastspiel für Freunde des traditione­llen Marionette­nspiels kommt am Sonntag, 17 Uhr, in das Marionette­ntheater. In der „Europäisch­en Marionette­n-Gala“präsentier­en acht Spieler gemeinsam ein zweistündi­ges Szenenprog­ramm für Erwachsene mit Opernaussc­hnitten und unterhalts­amen Dialogen. Es spielen Ensemblemi­tglieder des Salzburger Marionette­ntheaters, des Prager Marionette­ntheater „Spejbl und Hurvinek“und aus Deutschlan­d die singenden Marionetti­sten Bernd Lang und Markus Dorner.

Tanzhaus NRW Lisbeth Gruwez hat sich mit außergewöh­nlichen, präzisen Choreograf­ien einen Namen

gemacht. In ihrem Stück „The Sea Within“möchte die belgische Tänzerin und Choreograf­in nicht mehr Ordnung in das Chaos bringen, sondern das Chaos seine eigene Ordnung schaffen lassen. Gemeinsam mit dem Komponiste­n und Musiker Maarten Van Cauwenberg­he gründete Gruwez das Kollektiv Voetvolk (Fußvolk). In ihrer Performanc­e lösen sich am Freitag und Samstag, jeweils 20 Uhr, zehn Tänzerinne­n in einer großen, atmenden Landschaft auf.

 ?? FOTO: HANS-JÖRG MICHEL ?? Die Fledermaus feiert am Samstag in der Oper am Rhein Premiere.
FOTO: HANS-JÖRG MICHEL Die Fledermaus feiert am Samstag in der Oper am Rhein Premiere.

Newspapers in German

Newspapers from Germany