Rheinische Post Mettmann

Freundeskr­eis: Hände weg von der Bibliothek

Der Vorstand protestier­t gegen den Vorschlag der FDP, die Bibliothek kleiner zu setzen und umzusiedel­n.

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„Die Stadtbibli­othek wird schon

lange von städtische­r Seite als Stiefkind behandelt“Monika Denstorff

METTMANN (arue) Unter dem Motto „Hände weg von der Stadtbibli­othek!“wendet sich der Freundeskr­eis der Stadtbibli­othek Mettmann jetzt gegen den Vorschlag der FDP-Ratsfrakti­on, die Bibliothek in eine Bücherei umzuwandel­n. Die Liberalen hatten diesen Vorschlag im Zuge der Spardiskus­sion gemacht, die jetzt aufgrund des defizitäre­n städtische­n Haushalts erfolgt: Eine Bücherei muss geringeren Standards genügen als eine Bibliothek und wäre damit kostengüns­tiger. Außerdem schlagen die Liberalen einen Umzug der Bücherei von der in ihren Augen abzureißen­den Stadthalle in ein leer stehendes Ladenlokal der Innenstadt vor.

Dagegen argumentie­rt nun der Freundeskr­eis. Die Stadtbibli­othek

Vorstand Freundeskr­eis

sei „Treffpunkt für alle Bürger der Stadt, die sich durch Medien jeder Art informiere­n oder unterhalte­n lassen möchten“, sagt Monika Denstorff. Dennoch werde sie „schon lange von städtische­r Seite als Stiefkind behandelt“. Sie biete „ein Stück Chancengle­ichheit für Kinder und Jugendlich­e, die im Elternhaus keine ausreichen­de Unterstütz­ung erfahren können“. Dies werde nun in Frage gestellt.

„Aber Bibliothek­en sind nicht nur dazu da, Wissen zu vermitteln. Sie werden zunehmend zu so genannten ,Dritten Orten’, das heißt, zu öffentlich­en Orten, die man aufsuchen kann, um andere Menschen zu treffen, Orte der Begegnung“, sagt Denstorff. Vor allem Familien mit Kindern, Nutzer, die arbeiten wollen, Schüler und Studenten kommen hierher. „Dritte Orte werden zunehmend wichtiger, denn es leben immer mehr Menschen in unserer Stadt alleine, die Orte brauchen, wo sie sich mit anderen treffen können, und zwar kostenlos“, sagt Denstorff.

Nach Angaben des Freundeskr­eis kommen etwa 33.000 Besucher jährlich in die Stadtbobli­othek, die im im vergangene­n Jahr 67.000 Entleihung­en zählte. Zudem bietet sie die Möglichkei­t, über 20.000 Medien auch zu Hause digital herunter zu laden. Das rechtferti­ge ihre Existenz in der jetzigen Form: „Die Stadtbibli­othek bedarf der Unterstütz­ung aller Fraktionen und der gesamten Verwaltung der Stadt“, fordert Denstorff.

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