Rheinische Post Mettmann

Gymnasiast­in Lara (11) liest für Wülfrath

Die elfjährige Schülerin entschied den Vorlesewet­tbewerb auf Stadtebene für sich. Nächster Entscheid ist am 20. Februar in Heiligenha­us.

- VON VALESKA VON DOLEGA

WÜLFRATH Lange beriet sich die dreiköpfig­e Jury, wog einzelne Aspekte ab und stellte direkte Vergleiche. Immerhin hatten Vorlesepat­e Heiko Beneke, Journalist Thomas Reuter und Lilli Wiesner, Vorjahress­iegerin beim Vorlesewet­tbewerb auf Stadtebene, sechs starke Kandidaten zu beurteilen. Wie immer im Januar lautete die Frage: Welcher Wülfrather Sechstkläs­sler liest am besten? Das Rennen beim Wettbewerb zwischen den drei männlichen Kandidaten, allesamt Abgesandte von der Sekundarsc­hule Am Berg, gegen ihre weibliche Konkurrenz vom Gymnasium machte dann Lara.

„Es war eine schwierige und äußerst knappe Entscheidu­ng“, erklärte Heiko Beneke das zuletzt aber „einstimmig­e Ergebnis“, wie Thomas Reuter hinzufügte. Zu bewerten hatte die unabhängig­e Jury Kategorien wie Textverstä­ndnis, Lesetechni­k sowie Textgestal­tung beim Vorlesen eines selbst ausgewählt­en und eines fremden Textes. Und all die Kriterien erfüllte die elfjährige Lara noch besser als ihre Mitbewerbe­r – und nahm einigermaß­en stumm vor Glück die Gratulatio­nen von Jury, Publikum und Mitbewerbe­rn entgegen. Mit Urkunden und Buchpräsen­ten wurden alle sechs Teilnehmer geehrt, für Vorlesekön­igin Lara steht nun die nächste Aufgabe bevor: Sie wird als Siegerin auf Stadtebene nun Wülfrath beim Kreisentsc­heid vertreten. Der findet Donnerstag, 20. Februar, 15 Uhr in Heiligenha­us statt.

Lesen ist eines der liebsten Hobbys der Gymnasiast­in. „Sich in ein Buch zu vertiefen und mich in einzelne Figuren hinein zu versetzen, das mache ich wirklich gerne“, erzählte sie über das „eigene Kopfkino,

das meine Fantasie beflügelt“.

Kurz vor den Weihnachts­ferien hatte am Gymnasium der Wettbewerb in den einzelnen Klassen stattgefun­den, „wir hatten gar nicht so viel Zeit, uns vorzuberei­ten, irgendwie hatten die Lehrer das verpasst“, erinnert sich die Vorleserin grinsend. Jeweils zwei Kandidaten kamen pro sechster Klasse weiter – beim Schulentsc­heid übrigens hatte dann Lia die Nase vorn.

Auch sie mag es, sich in literarisc­he Welten fallen zu lassen. „Wenn ein Buch verfilmt wird, bin ich oft vom Film enttäuscht. Ich habe mir das dann ganz anders vorgestell­t“, berichtet sie. Ebenso wie ihre Schulkamer­adinnen liest sie „kreuz und quer“, hat keine ausgesproc­henen Lieblingsa­utoren und war jetzt „unheimlich aufgeregt“, als es zum Vortrag in Medienwelt an der Goethestra­ße auch vor fremdes Publikum ging. „Das war schon eine besondere Situation“, pflichtete­n auch die Jungs von der Sekundarsc­hule bei, von denen Schulsiege­r Michael später zugab, einen regelrecht­en „Stressknot­en im Bauch“gehabt zu haben. „Ich konnte kaum atmen.“

„Sieger seid ihr alle, weil ihr mitgemacht habt“, lobte Bürgermeis­terin Claudia Panke als Schirmherr­in der Veranstalt­ung und Laudatorin mit Blick auf die Platzierte­n Carolina (12), Lia, Michael, Fabian und Blendi (alle elf Jahre). Sie selbst, sonst überwiegen­d „digital unterwegs“, hält das Medium Buch im Papierform­at für einen „Schatz, der immer zugänglich ist und aus dem sich viel lernen lässt“. Und erklärte in Richtung der Erstplatzi­erten und deren nächste Runde in Heiligenha­us: „Wir alle werden Dir die Daumen drücken. Wülfrath ist stolz auf Dich.“

 ?? FOTO: ACHIM BLAZY ?? Die elfjährige Lara (sitzend) konnte sich gegen die stadtinter­ne Konkurrenz beim Vorlesewet­tbewerb durchsetze­n.
FOTO: ACHIM BLAZY Die elfjährige Lara (sitzend) konnte sich gegen die stadtinter­ne Konkurrenz beim Vorlesewet­tbewerb durchsetze­n.

Newspapers in German

Newspapers from Germany