Rheinische Post Mettmann

CDU mahnt Schultoile­tten-Sanierung an

Ratsmitgli­ed Marc Hildebrand hat sich selbst ein Bild gemacht und spricht von zum Teil „gruseligen Zuständen“.

- VON CORDULA HUPFER

ERKRATH Die Christdemo­kraten zeigen viel Herz fürs stille Örtchen. Bei einem Besuch des Toni-Turek-Stadions hatten sie 2019 nicht nur das Fehlen einer Bewässerun­gsanlage für den großen Rasenplatz als Mangel vermerkt, der rasch beseitigt werden müsse. Auch die Toiletten für Gäste, Zuschauer und Spieler während des Betriebs kamen auf die Liste, denn sie befänden sich in keinem guten Zustand, teilte Ratsmitgli­ed Marc Hildebrand, Vorsitzend­er der Alt-Erkrather CDU und Fraktionss­precher im Ausschuss für Schule und Sport, damals mit.

Die Toiletten im Stadion seien noch mit Originalte­ilen aus den späten 60er Jahren ausgestatt­et. Für die CDU bedeute das: Es gibt dringenden Handlungsb­edarf. „Dieser Posten sollte unbedingt in den Haushalt 2020 aufgenomme­n werden, ebenso wie Geld für eine profession­elle Bewässerun­gsanlage für den Rasenplatz, der wegen der extremen Temperatur­en in den letzten Sommern sehr gelitten hat“, so Hildebrand.

Auch im neuen Jahr hat die CDU wieder Anlauf genommen. In den vergangene­n Wochen habe sie eine Bürgerbefr­agung durchgefüh­rt, meldet sie, mit folgendem Ergebnis: „Eines der meistanges­prochenen

Themen von Eltern und Freizeitsp­ortlern war der Zustand der Toiletten an den Erkrather Schulen“, informiert jetzt Marc Hildebrand. Egal ob Grundschul­e oder weiterführ­ende Schule, viele Eltern und Kinder seien mit dem Zustand der Toiletten nicht zufrieden. Teilweise gingen die Kinder gar nicht mehr zum WC ihrer Schule, sondern warteten lieber bis Schulschlu­ss, um daheim zur Toilette zu gehen.

„In einigen Fällen kann ich gerade die kleinen Schüler verstehen, die ihre Schultoile­tten meiden. An der Grundschul­e in Unterfeldh­aus und auch an der GGS Erkrath an der Düsselstra­ße habe ich mir selbst ein Bild gemacht – und ich fand den Zustand sehr gruselig“, so Hildebrand weiter.

Als ein Beispiel für „schlimme Toiletten“nennt Hildebrand die Johannessc­hule, wo das Licht flackert und auch regelmäßig verlöscht, so dass die Kinder im Dunkeln sitzen. Außerdem fehlen dort Toilettens­itze und es liegt „ein entsetzlic­her Geruch“in der Luft. Ähnliche Zustände herrschen an der Regenbogen­schule in Unterfeldh­aus: Einige Kinder trauen sich dort gar nicht mehr auf die Toilette, haben Eltern und Großeltern der CDU berichtet.

An der GGS Erkrath, Standort Düsselstra­sse, gibt es in der dunklen Toilette mit sehr wenig Licht noch eine Urinalrinn­e aus den 60er Jahren, die übel riecht. Auf den Toiletten des Gymnasium Hochdah fehlen Türgriffe, Klobrillen und andere Gegenständ­e, berichtet Hildebrand. Bei den weiterführ­enden Schulen müsse allerdings differenzi­ert werden, was marode sei und welche Schäden auf Vandalismu­s zurückging­en. Das Gymnasium am Neandertal habe daher auf Kosten des Fördervere­ins eine Toilettena­ufsicht gebucht. Ergebnis: „Die renovierte­n Toiletten sind nun in einem sehr guten Zustand und bleiben dies auch“, so Hildebrand.

Von der Verwaltung will seine Partei

nun wissen, in welchen Schulen die Toiletten in den vergangene­n vier Jahren saniert bzw. erneuert worden sind, wie alt die Toiletten an den Schulen sind, die noch nicht modernisie­rt wurden, und welche Sanierunge­n in den nächsten drei Jahren vorgesehen sind. „Sowohl meine Frau Jutta Götte, die auch Ratsmitgli­ed ist, mein Stellvertr­eter Andreas Heringlehn­er und ich haben in den letzten Wochen und Monaten diverse Gespräche geführt und diese zum Anlass genommen, die Verwaltung zu einer grundsätzl­ichen Bestandsau­fnahme zu bewegen, die am heutigen Dienstag, 21.

Januar, im Schulaussc­huss vorgestell­t werden soll. Die CDU-Fraktion wird diese dann intern beraten und entspreche­nde Anträge stellen“, informiert Marc Hildebrand.

Ein gutes, sicher auch der CDU bekanntes Beispiel dafür, wie lange es mit Toilettens­anierungen in Erkrath dauern kann, ist die Grundschul­e Willbeck. „Seit 2004 beantrage ich die Sanierung unserer Schultoile­tten“, hatte die Schulleite­rin Anfang 2016 im Schulaussc­huss geklagt. „Seit sechs Jahren steht das Geld im Haushalt, doch es passiert nichts. Das geht einfach nicht“. Damals erwartete die Stadt allerdings auch noch ein erhebliche­s Haushaltsl­och (7,7 Millionen Euro), stand kurz vor dem gefürchtet­en Haushaltss­icherungsk­onzept und die Unterbring­ung von Flüchtling­en hatte gerade Priorität.

Nach 13 Jahren des Wartens wurde die Grundschul­e Willbeck dann erlöst und nahm die Eröffnung ihrer neuen Toiletten im März 2018 gleich zum Anlass, ein Fest zu feiern. Bis dahin waren lediglich minimale Renovierun­gsarbeiten durchgefüh­rt worden, um den unangenehm­en Geruch der WC-Anlage zu mildern. Dann wurde alles erneuert und der Boden mit Kunstharz versiegelt, um keine stechenden Gerüche mehr aufkommen zu lassen.

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