Was Funkel jetzt braucht
Es war nicht alles schlecht am Samstag beim 0:1 gegen Werder. Es gab aber auch viel zu verbessern. Fünf Lehren für Fortuna aus der Partie.
Die Niederlage schmerzte auch am Montag noch. Das 0:1 gegen Werder Bremen hat natürlich Auswirkungen auf die Tabelle. Fortuna steht nun zum zweiten Mal (zuerst am 16. Spieltag) in dieser Spielzeit auf einem direkten Abstiegsplatz. Auf die direkten Konkurrenten Bremen und Köln verloren die Düsseldorfer jeweils drei Punkte. Das von Mainz belegte rettende Ufer ist ebenfalls drei Zähler entfernt. Nun gilt es, die richtigen Schlüsse aus der Werder-Partie zu ziehen:
1. Nicht alles war schlecht Wenn man sich die Kommentare einiger Anhänger im Internet durchliest, möchte man meinen, bei Fortuna würde seit Jahren nichts mehr richtig laufen und es seien nur Nichtskönner am Werk. Dem ist natürlich nicht so. Auch wenn es alle Berechtigung gibt, Kritik an der aktuellen Lage zu äußern, sollte ein gewisses Maß an Objektivität nicht verlorengehen. Schließlich war Fortuna am Samstag keinesfalls hoffnungslos unterlegen. Es lag an Kleinigkeiten und falschen Entscheidungen – auf und neben dem Platz.
2. Problemstelle Torwart So traurig es für Florian Kastenmeier ist: Trotz einer tollen Leistung beim Bundesliga-Debüt
war sein Fehler der entscheidende in der Partie. Auch Stammtorhüter Zack Steffen, der mit Knieproblemen kämpft, patzte bereits mehrfach in der Hinrunde – allerdings nie spielentscheidend. Es bleibt trotzdem dabei: Fortuna kann sich derzeit nicht zu 100 Prozent auf einen sicheren Rückhalt verlassen.
Das ist ein großes Problem im Abstiegskampf. Den Verantwortlichen bleibt nur, zu hoffen, dass Steffen, Kastenmeier oder Rensing dieses Problem bald lösen.
3. Mehr Mut in der Aufstellung Friedhelm Funkel setzte im 4-2-3-1 auf nur drei nominell offensiv ausgerichtete Spieler. Es blieben somit sieben Feldspieler, die in der Defensive ihre größten Stärken haben – oder sechs, wenn man Oliver Fink als Allrounder einordnet. Im Nachhinein kann man es als zu verhaltene Variante gegen Bremer, die alles andere als sattelfest wirkten, bezeichnen. In Leverkusen am Sonntag
hat Fortuna eigentlich nichts zu verlieren, warum also nicht mal mit mehr offensivem Personal überraschen?
4. Mehr Konsequenz im Angriffsspiel Auch mit dem Personal, das am Samstag zu Beginn spielte, hatte Fortuna genug Möglichkeiten, um ein Tor zu erzielen. Es fehlte aber an der letzten Überzeugung im und um den Bremer Strafraum. Zu häufig wurden falsche Entscheidungen getroffen. Daran gilt es, in dieser Woche zu arbeiten.
5. Die kompakte Defensive steht Kommen wir zum positivsten Aspekt: Bis auf die Anfangsphase, in der Werder aber auch zu keiner klaren Chance kam, ließ Fortuna vor dem 0:1 nur zwei Abschlüsse aufs Tor zu, die Kastenmeier sicher entschärfte. Defensiv sah es über weite Strecken nach der Fortuna aus der vergangenen Saison aus: Jeder bügelte Fehler eines anderen aus. Diesen Spirit muss sich Fortuna bewahren.