Tempo 30 ist kein Allheilmittel
Asphalt einbauen lassen – auf einer Länge von 500 Metern. Zudem sind Zufahrtsregelungen sowie eine Ampelschaltung geändert worden, um Rückstaus zu verhindern. Die Einführung von Tempo 30 habe auch eine Signalwirkung für ein ausgewogenes Miteinander aller Verkehrsteilnehmer, sagt ein Sprecher der Stadt Aachen.
„Radfahrer und Fußgänger fühlen sich sicherer. Busse kommen bei stetig fließendem Verkehr besser voran, und wer auf das Auto angewiesen ist, kann weiterhin in die Innenstadt“, betont der Sprecher. Eine „unangepasste Geschwindigkeit“sei weiterhin ein ganz entscheidender Grund für Unfälle mit Toten und Verletzten, bekräftigt der Sprecher.
Dass sich mit Tempo 30 mehr Fahrradunfälle verhindern lassen, davon geht auch Jürgen Resch, Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, aus. Zeitgleich werde das Autofahren in der Innenstadt deutlich
Allheilmittel Tempo-30-Zone könnte man meinen, wenn man liest, was die Einführung entsprechender Bereiche alles bringen soll. Bessere Luft, weniger Unfälle, flüssigerer Verkehr. Es gibt weniger Staus, und ganz nebenbei kann man als Anwohner stark befahrener Straßen auch noch besser schlafen, weil es nicht mehr so laut ist draußen vor der Tür. Das klingt zu schön, um wahr zu sein. Und leider ist es das vermutlich auch. Denn bewiesen werden konnte das alles (oder fast alles) bislang noch nicht. Ob sich der Verkehr dadurch wirklich beruhigt und die Luft besser wird, muss sich nämlich erst noch in Langzeitstudien zeigen – zu viele Faktoren spielen eine Rolle.
Was aber feststeht, ist, dass in Tempo-30-Zonen die Anzahl der bei Verkehrsunfällen getöteten und schwerverletzten Personen deutlich niedriger ist als anderswo. Der Grund dafür ist die Verringerung der Aufprallwucht bei Unfällen mit geringeren Geschwindigkeiten. Außerdem kann der Autofahrer bei langsamem Tempo Gefahren besser erkennen. Allein schon deshalb sind Tempo-30-Zonen zu begrüßen. Als Allheilmittel dürften sie jedoch nicht taugen. unattraktiver. „Allerdings halte ich diese Maßnahme nicht für ausreichend. Dieselfahrverbote sind langfristig unausweichlich“, sagt Resch. Gerade diese Fahrverbote wollen die Städte jedoch umgehen. Verkehrsexperte Dudenhöffer unterstellt den Kommunen, ihre Maßnahmen – wie Umweltspuren – nur zu treffen, um vor den Gerichten nicht als untätig zu gelten. Ob die Luftwerte für Stickstoffdioxide durch das Tempo-30-Limit gesenkt werden können, ist derzeit noch nicht belegbar.
Auch wenn die Straßenverkehrsordnung derzeit keinerlei Möglichkeiten zulässt, um eine umfassende innerstädtische Tempo-30-Zone einzurichten, erwägt die Stadt Köln zumindest einen Modellversuch. Andrea Blome, Beigeordnete für Mobilität und Verkehrsinfrastruktur der Stadt, erklärte am Dienstag, dass die Verwaltung prüfen will, ob mit Unterstützung und Zustimmung der übergeordneten Straßenverkehrsbehörde (Bezirksregierung) Ausnahmen oder sogar Sonderregelungen zu Tempo 30 innerhalb der Kölner Ringe entwickelt werden könnten.
„Radfahrer und Fußgänger fühlen sich sicherer, Busse kommen bei stetig fließendem Verkehr
besser voran“