Sasha Waltz beendet Intendanz
Die Choreografin und ihr Kompagnon verlassen das Staatsballett Berlin.
BERLIN (dpa) Nach nur wenigen Monaten an der Spitze des Staatsballetts Berlin geben Sasha Waltz und Johannes Öhman ihre gemeinsame Intendanz zum Jahresende 2020 auf. Der Schwede Öhman (52) werde mit Beginn des nächsten Jahres das Dansens Hus in Stockholm als neuer Geschäftsführer und künstlerischer Leiter führen, teilte die Kulturverwaltung am Mittwoch in Berlin mit. Vor diesem Hintergrund werde auch Waltz (56) ihre Co-Intendanz beenden.
Die gemeinsame Intendanz hatte im August 2019 begonnen und endet damit bereits nach 17 Monaten. Ursprünglich waren Waltz und Öhman bis zum Ende der Spielzeit 2024/25 verpflichtet worden.
Waltz habe sich entschieden, die Intendanz ebenfalls zu beenden, weil sie das gemeinsame Projekt nicht alleine fortsetzen möchte, hieß es in einer Mitteilung des Staatsballetts. Sie werde sich nach ihrer Tätigkeit als Intendantin und nach einigen Jahren der konzeptionellen Arbeit für das Staatsballett ab 2021/22 wieder voll und ganz auf ihre künstlerische Arbeit als Choreografin konzentrieren.
Sasha Waltz gehört zu den einflussreichsten Choreografinnen für den zeitgenössischen Tanz. In Berlin leitet sie auch ihre eigene Gruppe „Sasha Waltz & Guests“. Ihre „erste Kreation“für das Staatsballett Berlin namens „Sym-phonie 2020“soll im April Premiere feiern.
Der Doppelintendanz waren intensive Diskussionen vorausgegangen. Zunächst hatte das Staatsballett-Ensemble an der Eignung von Waltz gezweifelt, als Vertreterin des modernen Tanztheaters eine klassische Ballettcompagnie zu leiten. Nach Vermittlung von Kultursenator Klaus Lederer (Linke) hatten sich die Tänzer und das neue Intendantenpaar auf eine Zusammenarbeit verständigt. „Die beiden haben den Tanz in Berlin regelrecht wachgerüttelt“, sagte Lederer nun.