Kölner können Knöllchen bald im Supermarkt bezahlen
KÖLN (mba) Verkehrssünder in Köln sollen künftig einfacher ihre Knöllchen begleichen können – und zwar an der Supermarktkasse. Der neue Service soll ab dem Frühjahr eingeführt werden und ist eines von 110 Vorhaben für 2020, die Oberbürgermeisterin Henriette Reker und der Verwaltungsvorstand nun vorgestellt haben. Die Stadt arbeitet bei dem einjährigen Pilotprojekt mit dem Dienstleister „Barzahlen.de“zusammen, der nach eigenen Angaben „größten bankenunabhängigen Zahlungsinfrastruktur“im deutschsprachigen Raum. Bürger sollen damit Rechnungen im Einzelhandel bezahlen können und so eine Alternative zur Überweisung erhalten.
Rund 12.000 Filialen nutzen das „Barzahlen“-System bislang. Dazu zählen die Supermarktketten Rewe, Real und Penny, die Drogeriemärkte Rossmann und dm sowie die Baumarktkette Toom. Doch auch in anderen Geschäften können Rechnungen
auf diesem Weg beglichen werden: In Köln etwa bei Ludwig, Eckert und Barbarino.
Der Bürger bekommt bei dem neuen Verfahren per Post ein Schreiben vom Ordnungsamt zugeschickt. In diesem ist ein Barcode enthalten. Die sogenannte EAN-Nummer („European Article Number“) wird an der Kasse der teilnehmenden Unternehmen gescannt; anschließend bezahlt der Kunde. Die städtische Rechnung kann vor Ort bar oder – anders als der Name vermuten lässt – mit der Karte beglichen werden. Nach der Bezahlung wird der Auftraggeber, in diesem Fall die Stadt Köln, automatisch vom Kassensystem benachrichtigt.
Nach Angaben der Stadtverwaltung könnte das Projekt nach einer erfolgreichen Pilotphase auch auf andere Verwaltungsbereiche ausgeweitet werden. Als Beispiele nannte sie etwa Zwangsvollstreckungen oder die Auszahlung von Sozialamt-Leistungen.