Ein Schritt zu mehr Klimaschutz
Ski-Verbandes entstanden ist, ins Boot geholt. Für Andreas Steiniger, neben Heger Geschäftsführer, „hilft solch eine Sommer-WM ein ganzes Stück“. Die Sportmanager haben bereits Hochrechnungen angestellt, wollen an jedem der Wettkampftag 5000 bis 7000 Zuschauer in die Arena locken. Eine relevante TV-Präsenz in ARD und ZDF scheint garantiert.
Hat der Winter-Weltcup ein Kostenvolumen von rund drei Millionen Euro, rechnen die Veranstalter damit, im Sommer mit etwas weniger als einem Drittel auszukommen.
Schon jetzt verspricht der deutsche Damen-Trainer Kristian Mehringer: „Wir fahren mit der stärksten Mannschaft hin. Wir wollen keinen verheizen, aber es soll eine schlagkräftige Truppe am Start stehen.“
In den ehemaligen Ostblockstaaten hat Sommer-Biathlon schon lange einen sehr viel höheren Stellenwert. Denn der Unterschied für die Athleten ist eigentlich gar nicht so groß, im Sommer wird eh auf den Rollern trainiert. „Vom Bewegungsablauf her“, erklärt Mehringer, sei das „kein riesengroßer Unterschied“.
Biathlon im Sommer – das ist keineswegs eine verrückte Idee oder nur eine Marketingmasche. Biathlon im Sommer, ist ein notwendiger Schritt in die Zukunft des beliebten Wintersports. Denn trotz guter Einschaltquoten und hoher Zuschauerzahlen an den Strecken kann die Sportart ein Problem nicht leugnen: Ihr geht der Schnee aus. Immer öfter laufen die Biathleten auf schmalen Kunstschnee-Streifen durch die grüne Landschaft.
Das Problem haben die Biathleten freilich nicht exklusiv. Sie haben es aber – anderes als zum Beispiel die alpinen Skifahrer – deutlich einfacher, vom Schnee auf andere Bodenbeläge auszuweichen. Im Sommer trainieren die Athleten schon seit Jahren auf Rollski. Für die Schießeinlagen sind Schnee und Eis ebenfalls nicht entscheidend. Wettkämpfe im Sommer-Biathlon sind daher in Deutschland längst teil der Wintervorbereitung. Allein die Zuschauermassen konnten sie noch nicht in dem Maß anlocken wie die Weltcups im Winter. Deswegen ist es gut, dass der Biathlon-Weltverband nun mit einer offiziellen WM in das Sommergeschäft einsteigt. Das steigert den Stellenwert und die Attraktivität für Sportler und Fans.
Und es ist ein wichtiger Schritt in Richtung mehr Klimaschutz. Begeistert Sommer-Biathlon die Fans, werden sie es auch schneller akzeptieren, wenn bei ausbleibendem Schnee auch im Winter auf die Rollen umgestiegen wird. Die energie-aufwändige Produktion von Tonnenweise Kunstschnee und Transporte wie zuletzt aus der Skihalle Neuss über das Biathlon-Event in Gelsenkirchen und dann weiter zum Weltcup nach Oberhof würden dann überflüssig.