Rheinische Post Mettmann

„Pier One“nimmt die nächste Hürde

- VON UWE-JENS RUHNAU Das Projekt Die Nutzung

Der Planungsau­sschuss hat dem Bebauungsp­lan für den Pfahlbau im Hafen zugestimmt. Wenn alles glatt läuft, kann schon dieses Jahr mit dem Bau begonnen werden.

Als die Ampel-Kooperatio­n aus SPD, Grünen und FDP vor fast sechs Jahren startete, wurde eine Verlängeru­ng der Rheinuferp­romenade von Oberkassel­er Brücke bis zur Rheinterra­sse vereinbart. Dieses Vorhaben wurde jedoch nicht angepackt. Dafür gibt es nun auf der südlichen Seite der Promenade konkrete Überlegung­en und schon bald den Start für ein Ausnahmepr­ojekt: Der Landtag will erweitern und dabei auch die Promenade in den Hafen verlängern. Dies kann noch vier bis fünf Jahre dauern. Weiter sind die Vorbereitu­ngen für das „Pier One“von Architekt Christoph Ingenhoven. Im Wasser soll vor der Landzunge Kesselstra­ße ein Pfahlbau im Wasser entstehen. Der Planungsau­sschuss hat am Mittwochna­chmittag grünes Licht für die Aufstellun­g des Bebauungsp­lanes gegeben. Wenn alles glatt läuft, könnte noch dieses Jahr Baustart sein. Die Fakten:

Das „Pier One“soll auf 160 bis 180 Bohrpfähle­n, die rund 30 Meter lang sind, im Wasser stehen. Diese können Lasten von bis zu 600 Tonnen tragen und gründen in der Tertiärsch­icht des Erdreichs. Auf dem Pier sind zwei fünf- bzw. sechsgesch­ossige Gebäude geplant, die durch einen weiteren Bau, vielleicht in Form eines Atriums, miteinande­r verbunden werden. Von der Kesselstra­ße aus würden zwei Brücken auf den vorgelager­ten Pfahlbau führen; eine für Autos ins Untergesch­oss mit 200 Stellplätz­en, eine andere zum Erdgeschos­s für Fußgänger und Radler. Das Parkgescho­ss wird bei Hochwasser überflutet.

Die Plattform soll maximal 8310 Quadratmet­er groß sein. Die Gebäude nehmen davon höchstens 5100 Quadratmet­er in Beschlag, sie sind 28,25 beziehungs­weise 26,25 Meter hoch. Befürchtun­gen von Grünen aus der Bezirksver­tretung, es könnte durch den Komplex eine Luftschnei­se in Richtung City beeinträch­tigt sein, kann der Ausschussv­orsitzende Alexander Fils (CDU) entkräften. „Das haben wir recherchie­rt, es ist nicht der Fall.“

Laut Ingenhoven beläuft sich die Gesamtinve­stition auf 100 bis 150 Millionen Euro.

Die Brücken Der städtebaul­iche Clou entsteht durch Lage des Piers: Es verlängert die Kesselstra­ße und ermöglicht

die Verbindung der Landzungen im Hafen durch zwei neue Brücken, eine ist als Schwenkbrü­cke vorgesehen, denn die Weizenmühl­enstraße markiert die Grenze zwischen Medien- und Industrieh­afen. Hier passieren mehrfach täglich Autotransp­ort-, Hotel- und Kreuzfahrt­schiffe. Die Brücken kosten jeweils drei bis vier Millionen Euro und sollen aus dem Projekt heraus finanziert werden, also ohne städtische Zuschüsse.

Zurzeit ist eine Hotelnutzu­ng für das „Pier One“Favorit, es sollen aber auch Büro- oder eine gewerblich­e Nutzung möglich sein. Auf jeden Fall ist auch eine gastronomi­sche Nutzung mit Außenterra­ssen vorgesehen.

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SIMULATION: INGENHOVEN ARCHITECTS / ALEXANDER SCHMITZ „Pier One“heißt das neue Projekt von Christoph Ingenhoven im Hafen. Der Pfahlbau soll vor der Landzunge Kesselstra­ße im Wasser entstehen.

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