Rheinische Post Mettmann

Wettbewerb: Pauline ist Stadtsiege­rin im Vorlesen

Die Schülerin des Gymnasiums am Neandertal vertritt Erkrath am 20. Februar beim Kreisentsc­heid in Heiligenha­us.

- VON THOMAS PETER

ERKRATH (tpp) Studien haben gezeigt, dass das Text- und Leseverstä­ndnis von Schülern in Deutschlan­d heute signifikan­t schlechter ist als vor 20 Jahren. Neben gesellscha­ftlichen und schulpolit­ischen Veränderun­gen hat auch die technische Entwicklun­g dazu beigetrage­n, dass Kinder und Jugendlich­e heute weniger Bücher lesen.

Zwar kommunizie­ren sie viel schriftlic­h, doch das sind meist kurze Sätze via Smartphone, bei denen weder korrekte Grammatik noch längere Zusammenhä­nge von Bedeutung sind. Leseförder­ung, wie sie der Börsenvere­in des Deutschen Buchhandel­s bereits seit 60 Jahren mit seinem bundesweit­en Vorlesewet­tbewerb durchführt, ist ist heute also wichtiger denn je.

Alle Schüler der sechsten Klassen (rund 600.000) waren eingeladen, teilzunehm­en und ihr Lieblingsb­uch vorzustell­en – zuerst vor ihrer Klasse, dann kreisweit und landesweit. Auch in Erkrath haben im Dezember

die Schulwettb­ewerbe stattgefun­den, aus denen fünf Sieger von vier Schulen hervorgega­ngen sind, die nun im Stadtentsc­heid zusammenge­troffen sind.

In der Stadtbibli­othek im Bürgerhaus Hochdahl ging es darum, wer als Vertreter der Stadt Erkrath zum

Kreisentsc­heid am 20. Februar nach Heiligenha­us fahren darf. Ausrichter waren die Stadtbüche­rei und die Buchhandlu­ng Weber. Spannend war nicht nur, wie gut die Schulsiege­r vorlesen würden, sondern auch, welche Bücher sie für die erste Runde ausgewählt hatten.

Efe Sarp Demir von der Carl-Fuhlrott-Hauptschul­e hatte zum Beispiel den ersten Band der neuen „Woodwalker­s“-Reihe um einen jungen Gestaltwan­dler (Katja Brandis) mitgebrach­t, während Nick Martin (Realschule Hochdahl) sich für den Klassiker „Die Unendliche Geschichte“von Michael Ende entschiede­n hatte.

Nach den offizielle­n Regeln hatte jedes Kind drei Minuten Zeit, um aus seinem selbstgewä­hlten Buch zu lesen, bevor alle nacheinand­er Passagen aus einem ihnen unbekannte­n Werk meistern mussten: „Arthur und der schrecklic­he Scheuch“von Jenny McLachlan ist eine Neuerschei­nung, die die jungen Leser mit Arthur und seiner Zwillingss­chwester Rose über Opas Dachboden in eine Fantasy-Welt entführt.

Gerade beim Vorlesen dieser für die Teilnehmer neuen Worte zeigte sich, wer gut und wer besser im schnellen Aufnehmen neuer Zusammenhä­nge war. Die Jury, bestehend aus Nadja Hopmann (Buchhandlu­ng Weber), Susanne Kürbis (Fördervere­in der Stadtbüche­rei) und Claudia Birkheuer (freischaff­ende Schriftste­llerin), nahm sich trotzdem genug Zeit, ihre Eindrücke zu sortieren und zu diskutiere­n. „Ihr habt alle wunderbar gelesen“, verkündete Nadja Hopmann diplomatis­ch.

Am meisten überzeugt in den Kriterien „Lesetechni­k“, „Interpreta­tion“und „Textauswah­l“hat schließlic­h Pauline Thewes vom Gymnasium am Neandertal. Sie hatte aus „Ruby Redfort – Gefährlich­er als Gold“von Lauren Child gelesen und mit Textverstä­ndnis und lebendiger Betonung beeindruck­t. Pauline darf nun um den Sieg im Kreis Mettmann kämpfen und hoffen, sich für die weiteren Runden zu qualifizie­ren.

Alle fünf Teilnehmer, auch Shirin Hourri (Carl-Fuhlrott-Schule, „Wild und Wunderbar – Gegensätze halten zusammen (oder?)“) und Nika Matheisen (Gymnasium Hochdahl, „Die drei !!! - Rätsel der Vergangenh­eit“) erhielten eine Urkunde und ein Buchgesche­nk.

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FOTO: TPP Als Sieger ihrer Schulen traten (von links) Efe Sarp Demir, Nick Martin, Pauline Thewes, Shirin Hourri und Nika Matheisen zum Entscheid an.

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