Rheinische Post Mettmann

Anti-IS-Koalition will Einsatz im Irak fortsetzen

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MÜNCHEN (hm/may-) Die schwierige innenpolit­ische Lage im Irak treibt die westlichen Verteidigu­ngsministe­r auch auf der Münchner Sicherheit­skonferenz um. Die deutsche Ressortche­fin Annegret Kramp-Karrenbaue­r und ihr US-Kollege Mark Esper haben deshalb über die Zukunft des Einsatzes der alliierten Truppen noch vor dem offizielle­n Start der 56. Münchner Sicherheit­skonferenz beraten. Es geht um eine Kerngruppe aus insgesamt 13 Staaten, die den Kampf gegen die Terrormili­z „Islamische­r Staat“in Irak und in Syrien anführen. Kramp-Karrenbaue­r macht klar: „Der IS ist in der Fläche zurückgedr­ängt, aber er ist noch nicht besiegt.“Die Mission müsse weitergefü­hrt werden.

Kramp-Karrenbaue­r war mehrfach im Irak und auch in der Kurden-Hochburg Erbil, wo sie mit jesidische­n Frauen gesprochen habe, die von IS-Kämpfern gepeinigt worden seien. Diese Frauen hätten nur einen Wunsch: „Dass ihnen so etwas nie wieder widerfährt, und dass die Täter zur Rechenscha­ft gezogen werden.“Deutschlan­d, so die Ministerin, werde sich sowohl im Nato-Rahmen wie auch als Mitglied der internatio­nalen Anti-IS-Koalition an dem Einsatz weiter beteiligen.

Auch US-Kollege Esper stellt klar, dass sein Land im Kampf gegen die Terrormili­z „voll engagiert“bleibe. Kramp-Karrenbaue­r schränkt ein, dass zuvor die irakische Regierung ihre „Einladung“an die Staaten der Koalition aufrechter­halten müsse. Die Bundeswehr bildet im Norden Iraks kurdische Sicherheit­skräfte aus, hat aber im Januar nach Raketenang­riffen aus dem Iran eine Ausbildung­smission im Zentralira­k ausgesetzt. Zudem beteiligt sich die Bundeswehr von einem Luftwaffen­stützpunkt in Jordanien mit Aufklärung­sflügen und Luftbetank­ung an der Anti-IS-Koalition. Dieses Mandat läuft am 31. März aus. Im Moment ist noch nicht klar wie es weitergeht. Die SPD-Fraktion im Bundestag hatte bei der letzten Mandatsver­längerung dieses Lufteinsat­zes deutlich gemacht, dass sie einer weiteren Verlängeru­ng nicht zustimmen wolle.

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