Rheinische Post Mettmann

Köstliches Essen und persönlich­er Service bei den Uiguren

- VON HOLGER LODAHL

Im neuen Restaurant Tengri Tagh Uigur gibt es traditione­lle Gerichte der Uiguren.

Hintergrun­d Tengri Tagh ist ein 7439 Meter hoher Berg, der Name bedeutet „Herrscher des Himmels“. Das Siedlungsg­ebiet des Turkvolks Uiguren liegt in mittelasia­tischen Ländern wie Kasachstan, Kirgistan, Usbekistan, Turkmenist­an und Teilen von China.

Ambiente Gülnar Osman, die mit Mavlan Mijit und einem Team das Restaurant führt, erzählt, sie hätten mehrere Monate gebraucht, um die Räume nach ihren Vorstellun­gen für das Restaurant zu sanieren. Die Arbeit hat sich gelohnt, alles ist top geworden. Die beige-farbenen Wände sind schlicht, ein großer Wandteppic­h erzählt von den Traditione­n der Uiguren. Die Tische sind aus schweren Holzplatte­n, es gibt nur wenig Deko. So lenkt nichts ab vom Essen, das große Aufmerksam­keit verdient hat.

Angebot Die uigurische Küche, so sagen die Inhaber vom Tengri Tagh Uigur, sei einzigarti­g. Das behauptet wohl jeder Gastronom von seinem Essen – so gut wie sicher ist aber, dass das Tengri Tagh das einzige Düsseldorf­er Restaurant mit den Speisen der Uiguren ist. Spezialitä­t: die uigurische Nudeln Lagman.

Jeden Morgen wird der

Teig in der Küche frisch zubereitet, abends nach Bestellung zieht der Koch die Nudeln von Hand, dann werden sie mit weiteren Zutaten gekocht. Aufgetisch­t werden die Tellergeri­chte

mit Gemüse, Bärlauch oder verschiede­nen Fleischvar­ianten. Meist werden die Nudeln mit Stäbchen gegessen, aber für weniger geschickte Hände gibt es auch Löffel und Gabel. Es heißt, dass

Marco Polo diese Nudeln in Zentralasi­en gesehen und die Idee mit nach Europa genommen hat.

Geschmack Bei unserem Testbesuch probierten wir diese gebratenen Nudeln. Sie schwimmen dick und köstlich in der Soße („deutsches Scharf“, sagt die Chefin). Sie sind köstlich und üppig, die Soße schmeckt kräftig nach Gewürzen, die Gemüsestüc­kchen sind schön knackig. Wir lassen nichts übrig, weil wir zum Schluss die Stäbchen beiseite legen und die Soße weglöffeln. Abgesehen von den Nudeln stehen auch Lammgerich­te, gedämpfte Teigtasche­n, Rindfleisc­h und verschiede­nen Suppen auf der Karte. Probiert haben wir auch eine Beilagenpl­atte mit Tofu – lohnenswer­t! Die Stücke sind klein, scharf und zusammen mit Paprika und Zwiebeln ist das eigentlich schon eine Hauptspeis­e.

Service Selten sind wir so persönlich in einem Restaurant empfangen worden. Gülnar Osman ist herzlich, als ob sie uns seit Jahren gut kennt. Gern erzählt sie von ihrer Heimat und auch, dass ihr Volk in China unterdrück­t wird. Die Gastronomi­n erläutet aber vor allem die Details über das Essen und freut sich über die leer gefutterte Schalen.

Info Restaurant Tengri Tagh Uigur, Oststraße 120, Telefon 0211 15846329, freitags bis sonntags von 11.30 Uhr bis 22 Uhr sowie dienstags, mittwochs und donnerstag­s von 11.30 bis 15 Uhr und 17 bis 22 Uhr, weitere Informatio­nen im Internet auf der Facebook-Seite des Restaurant­s

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