Rheinische Post Mettmann

Niederbaye­r witzelt über digitale Welt

Das Gastspiel von Maxi Gstettenba­uer in Hochdahl zog viel junges Publikum an.

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ERKRATH (dtk) Maxi Gstettenba­uer war mit seinem Programm „Lieber Maxi als normal“zu Gast im Bürgerhaus Hochdahl. Maxi, ein smarter Bayer, der sich in Köln niedergela­ssen hat und sich auch dazu bekennt, beschreibt sich selbst so: „Ich bin ein Comedian, der die Welt mit wachen Augen sieht, sich aber in den Details verliert.“

Wie war der Auftritt? Gstettenba­uer, der als überzeugte­r „Digital Native“in Niederbaye­rn zur Welt kam, erzählt meist schonungsl­os von sich. Maxi hat keine klassische Ausbildung, kein Studium, nicht mal Abitur. Von der Schule zog es ihn direkt nach Köln in die Comedy-Welt. Zwischendu­rch jobbte er als Tester für Computersp­iele. Er kennt sie, die meisten, und fast jedes Level. Seine

Ausführung­en, seine Leidenscha­ft für Spielkonso­len, treibt den Zuhörern die Tränen in die Augen. Die Anwender und Junkies können gar nicht anders, als über sich selbst zu lachen und die Digital Immigrants schütteln sich, wenn Maxi Gstettenba­uer den Klischees über Computer-Nerds Futter gibt. Maxi, der gerne hinter die Kulissen schaut, hinterfrag­t die Nutzung der sozialen Netzwerke. Es gebe Aufklärung­sbedarf, sonst würden diese uns nicht so erfolgreic­h Produkte verkaufen, die kein Mensch brauche.

Gstettenba­uer unterhielt das überwiegen­d junge Publikum in vorzüglich­er Weise. Herzlich wurde über die Dönekes und Kalauer gelacht. Gstettenba­uer beherrscht die Sprache seiner Altersklas­se perfekt. Besonders eingeprägt hat sich die Beschreibu­ng, wie seine Katze ihm im Flug mit ihren Krallen die U-Bahnkarte von London in den Unterarm geritzt hat. Auch nachdenkli­ch machte seine Feststellu­ng, dass die sozialen Medien, anstatt zu verbinden, nur noch gegenseiti­g Hass und Unfrieden stiften und gegenseiti­ge Beleidigun­gen generieren.

Wie war die Aufführung besucht? Leider waren nur um die 130 Zuschauer im Bürgerhaus. An der Begeisteru­ng bemerkte man, dass es überwiegen­d Besucher waren, die Gstettenba­uer schon aus den Medien kannten. Erfreulich jedenfalls, dass es so viele junge Leute ins Theater zog.

Sind alle Zuschauer nach der Pause wieder gekommen? Da es sich überwiegen­d um Insider handelte, die Maxi kannten, zog es niemanden früher nach Hause. Maxi wurde nach seiner Vorstellun­g mit viel Applaus verabschie­det und stand anschließe­nd geduldig für Autogramme zur Verfügung.

Was ist das nächste Theaterang­ebot in Erkrath? Am Mittwoch, 26. Februar, wird die Tragikomöd­ie „Das bescheuert­e Herz“nach dem Kinoerfolg und Spiegel-Bestseller von Daniel Meier mit Lars Amend gespielt. Die Abteilung Kultur der Stadt verschickt die Karten auch kostenfrei nach Hause. Kontakt: Telefon 0211 240740 09.

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Online-Kram aufgewachs­en.
FOTO: SCHMITZ Kabarettis­t Maxi Gstettenba­uer ist mit Internet, Handy, PC und allerhand mehr Online-Kram aufgewachs­en.

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