Ein Manager unter Medizinern
Krankenhäuser und Arztpraxen suchen zunehmend nach Gesundheitsexperten mit wirtschaftlicher Expertise.
Der Wandel im Gesundheitswesen stellt alle Akteure vor immer neue Herausforderungen. Die demographische Entwicklung führt zu steigenden Ausgaben, gleichzeitig sollen die Kosten gesenkt werden. Krankenhäuser, Arztpraxen und andere Einrichtungen müssen daher nicht nur medizinisch erfolgreich sein, sondern in einem stark regulierten Gesundheitswesen auch wettbewerbsfähig bleiben. Gut ausgebildete Führungskräfte, die sich sowohl im Bereich Gesundheit als auch im Wirtschaftswesen auskennen, sind daher gefragt.
Health Economics, Gesundheitsökonomie oder Fitness und Health Management – viele Hochschulen bieten Studiengänge im Umfeld von Betriebswirtschaft und Gesundheit an. So vermittelt beispielsweise der Studiengang „Gesundheits- und Sozialmanagement“an der FOM Hochschule betriebswirtschaftliche Kenntnisse für Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens. Studierende lernen, wie das Gesundheits- und Sozialsystem aufgebaut ist, welche Schnittstellen die einzelnen Akteure haben und welche Mechanismen auf die Angebots- und Nachfrageseite im Gesundheitswesen wirken. Das wichtige Gut der Gesundheit stellt dabei besondere Herausforderungen an das Management von Einrichtungen. Das Studium bereitet daher gezielt auf eine verantwortungsvolle Position im Gesundheitsund Sozialwesen vor.
Während die Ausgaben des deutschen Versorgungssystems stetig steigen, werden die Potenziale von Prävention und Gesundheitsförderung bislang nur unzureichend genutzt. „Es ist davon auszugehen, dass sich gerade an der Schnittstelle des Versorgungssystems und des privatwirtschaftlichen, sogenannten zweiten Gesundheitsmarkts zukünftig weitere Potenziale für Leistungen und zukunftsorientierte Arbeitsplätze ergeben“, sagt Professor Dr. Arne Morsch, Leiter des Fachbereichs Gesundheitswissenschaft der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement – kurz DHfPG.
Der Studiengang „Bachelor of Arts Gesundheitsmanagement“an der DHfPG qualifiziert zum Präventionsspezialisten, der gesundheitsförderliche Interventionsmaßnahmen für verschiedene Zielgruppen in den Handlungsfeldern Bewegung, Ernährung, Entspannung und Stressmanagement plant, koordiniert, umsetzt und evaluiert. „Die Aufgabe eines Gesundheitsmanagers ist es zudem, gesundheitsfördernde Projekte in verschiedenen Lebenswelten, wie Betrieb, KiTa, Schule oder Kommune, zu initiieren und die Qualität dieser Projekte nachhaltig zu sichern“, erklärt Morsch.
Die Akteure im Gesundheitswesen fragen zunehmend nach Akademikern mit wissenschaftlichem Know-how an der Schnittstelle zwischen Medizin und Management. Die beruflichen Perspektiven für Gesundheitsmanager sind daher sehr gut. Mögliche Arbeitgeber sind Krankenhäuser aller Trägerschaften, Praxisnetze und medizinische Versorgungszentren, Krankenkassen, Prüfungs
und Beratungsunternehmen, die Pharma- und die Medizinprodukteindustrie oder auch Unternehmen im Bereich Gesundheitstourismus. Auch beim Aufbau eines Präventionsangebots bei kommerziellen Fitness- und Gesundheitseinrichtungen beraten Gesundheitsmanager.
Beruf & Karriere