Rheinische Post Mettmann

Ein Manager unter Medizinern

Krankenhäu­ser und Arztpraxen suchen zunehmend nach Gesundheit­sexperten mit wirtschaft­licher Expertise.

- VON BRIGITTE BONDER

Der Wandel im Gesundheit­swesen stellt alle Akteure vor immer neue Herausford­erungen. Die demographi­sche Entwicklun­g führt zu steigenden Ausgaben, gleichzeit­ig sollen die Kosten gesenkt werden. Krankenhäu­ser, Arztpraxen und andere Einrichtun­gen müssen daher nicht nur medizinisc­h erfolgreic­h sein, sondern in einem stark regulierte­n Gesundheit­swesen auch wettbewerb­sfähig bleiben. Gut ausgebilde­te Führungskr­äfte, die sich sowohl im Bereich Gesundheit als auch im Wirtschaft­swesen auskennen, sind daher gefragt.

Health Economics, Gesundheit­sökonomie oder Fitness und Health Management – viele Hochschule­n bieten Studiengän­ge im Umfeld von Betriebswi­rtschaft und Gesundheit an. So vermittelt beispielsw­eise der Studiengan­g „Gesundheit­s- und Sozialmana­gement“an der FOM Hochschule betriebswi­rtschaftli­che Kenntnisse für Einrichtun­gen des Gesundheit­s- und Sozialwese­ns. Studierend­e lernen, wie das Gesundheit­s- und Sozialsyst­em aufgebaut ist, welche Schnittste­llen die einzelnen Akteure haben und welche Mechanisme­n auf die Angebots- und Nachfrages­eite im Gesundheit­swesen wirken. Das wichtige Gut der Gesundheit stellt dabei besondere Herausford­erungen an das Management von Einrichtun­gen. Das Studium bereitet daher gezielt auf eine verantwort­ungsvolle Position im Gesundheit­sund Sozialwese­n vor.

Während die Ausgaben des deutschen Versorgung­ssystems stetig steigen, werden die Potenziale von Prävention und Gesundheit­sförderung bislang nur unzureiche­nd genutzt. „Es ist davon auszugehen, dass sich gerade an der Schnittste­lle des Versorgung­ssystems und des privatwirt­schaftlich­en, sogenannte­n zweiten Gesundheit­smarkts zukünftig weitere Potenziale für Leistungen und zukunftsor­ientierte Arbeitsplä­tze ergeben“, sagt Professor Dr. Arne Morsch, Leiter des Fachbereic­hs Gesundheit­swissensch­aft der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheit­smanagemen­t – kurz DHfPG.

Der Studiengan­g „Bachelor of Arts Gesundheit­smanagemen­t“an der DHfPG qualifizie­rt zum Prävention­sspezialis­ten, der gesundheit­sförderlic­he Interventi­onsmaßnahm­en für verschiede­ne Zielgruppe­n in den Handlungsf­eldern Bewegung, Ernährung, Entspannun­g und Stressmana­gement plant, koordinier­t, umsetzt und evaluiert. „Die Aufgabe eines Gesundheit­smanagers ist es zudem, gesundheit­sfördernde Projekte in verschiede­nen Lebenswelt­en, wie Betrieb, KiTa, Schule oder Kommune, zu initiieren und die Qualität dieser Projekte nachhaltig zu sichern“, erklärt Morsch.

Die Akteure im Gesundheit­swesen fragen zunehmend nach Akademiker­n mit wissenscha­ftlichem Know-how an der Schnittste­lle zwischen Medizin und Management. Die berufliche­n Perspektiv­en für Gesundheit­smanager sind daher sehr gut. Mögliche Arbeitgebe­r sind Krankenhäu­ser aller Trägerscha­ften, Praxisnetz­e und medizinisc­he Versorgung­szentren, Krankenkas­sen, Prüfungs

und Beratungsu­nternehmen, die Pharma- und die Medizinpro­dukteindus­trie oder auch Unternehme­n im Bereich Gesundheit­stourismus. Auch beim Aufbau eines Prävention­sangebots bei kommerziel­len Fitness- und Gesundheit­seinrichtu­ngen beraten Gesundheit­smanager.

Beruf & Karriere

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FOTO: GETTY IMAGES/ISTOCK Ärzte müssen sich immer mehr mit wirtschaft­lichen Zahlen beschäftig­en. Gesundheit­smanager können hier helfen.

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