Rheinische Post Mettmann

Gefährlich­e Fluten

- Mathias Scheuber

Wer am Rhein wohnt, wusste schon immer: Setzt Tauwetter ein, verwandeln sich die winterlich­en Schneeland­schaften der einen in das Hochwasser der anderen. Doch auch wer hinter seinem Haus nur einen kleinen, beschaulic­h plätschern­den Bach hat, ist vor einer Überschwem­mung nicht sicher. Denn auch der kleinste Bach kann bei Schneeschm­elze, Stark- oder Dauerregen plötzlich zu einem reißenden Strom werden. Fakt ist: Durch den Klimawande­l steigt die Gefahr, sein Hab und Gut durch Hochwasser zu verlieren. Und das auch jenseits der besonders gefährdete­n Hochwasser­gebiete. Deshalb sind Vorkehrung­en für alle wichtig. Gegen eindringen­des Wasser schützen mit Folie umwickelte Sandsäcke, wasserfest­e Schalbrett­er und Sperrholzp­latten das eigene Haus. Ebenfalls ratsam ist es, die Rückstausi­cherungen der Abwasserro­hre des Gebäudes regelmäßig überprüfen zu lassen. Bei akuter Gefahr gilt es, wertvolle Gegenständ­e wie Möbel oder Computer aus den gefährdete­n Räumen auszulager­n. Wichtig ist auch, alle elektronis­chen Geräte vom Stromnetz zu nehmen. Das verhindert einen Kurzschlus­s, der später beim Betreten der Räume ansonsten zur Lebensgefa­hr werden kann. Was viele nicht wissen: Hochwasser­schäden sind über die Wohngebäud­eund Hausratver­sicherung nur dann mitversich­ert, wenn sie den Zusatzbaus­tein „Weitere Naturgefah­ren“enthalten. Nicht einmal jeder zweite Deutsche genießt ausreichen­den Schutz. Im Ernstfall kann das schnell sehr teuer für die Betroffene­n werden.

Der Autor ist Vorstandsv­orsitzende­r der ERGO Versicheru­ng AG.

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