Nur auf dem Papier
Gerichtsentscheidung ... eine Alternativplanung in Angriff genommen. Schließlich sollte die Eigentümerin in ihrem Ansinnen nicht auch noch beschleunigt werden.“Zitat Ende.
Ganz ehrlich, für mich sieht das nach Willkür aus. Wenn jemand ein für sich entschiedenes Gerichtsurteil hat, dann kann man erwarten, dass zeitnah Maßnahmen ergriffen werden und nicht ein dreiviertel Jahr ins Land gehen, um das Ganze wieder auszusitzen.
Ganz nach Gutsherrenart, ohne Ankündigung und ohne jeglichen rechtzeitigen Hinweis sperren die Besitzer mit fadenscheinigen Argumenten den viel frequentierten Wanderweg neben ihren Haus. Die angeblichen Beeinträchtigungen durch Wanderer stellen sich als bloße Behauptungen dar: Das Gebäude ist so gut wie nicht einsehbar und der Wanderweg so eng geführt durch Bepflanzungen, das man gar nicht auf die Idee kommen kann, ihn zu verlassen. Es wird das Geheimnis der Besitzer bleiben, wie man dort in die Fenster schauen kann.
Es mutet schon seltsam an, wenn Menschen ein Haus mit einem Grundstück und einem darüber geführten Wanderweg erwerben und im Nachhinein darüber Klage führen, dass dort Wanderer unterwegs sind.
Auch hanebüchen und unverschämt empfinde ich das Vorgehen, zur „Selbsthilfe“zu greifen und den Weg ganz nach Gutsherrenart einfach zu sperren.
Das Postulat des Grundgesetzes über die Sozialpflichtigkeit des Eigentums scheint den Besitzern nicht bekannt zu sein oder wird von ihnen ganz bewusst ignoriert. Ein Schelm, der dabei nicht an die Wertsteigerung denkt, die bei einem Verkauf des Anwesens ohne den Wanderweg erzielt werden kann.
Vielen Dank für Ihre Artikel zu dem o.a. Problem. Ich stand mit meiner Frau vorgestern ebenfalls vor dem gesperrten Weg an der Winkelsmühle. Verblüfft las ich in Ihrem Artikel, dass diese Sperrung plötzlich offensichtlich völlig legal ist. Stadt und Kreis Mettmann heften sich aber stolz den Namen „Neander“an ihr Ortsschild. Die Tourismuswerbung des Kreises wird nicht müde, Düssel- und Neanderlandschaft anzupreisen unter anderem mit zahlreichen Radund Wanderwegen, die teils nur auf dem Papier stehen.
Die Sperrung an der Winkelsmühle ist ja nicht das einzige Problem. Vielleicht können sie den Merkwürdigkeiten im Umfeld der Düsselquelle einmal nachgehen (große Hinweisschilder 1,8 und 0,8 Kilometer zur Düsselquelle und dann fehlen die letzten Hinweise völlig, offensichtlich weil die Quelle auf Privatgrund nicht besucht werden soll). Im krassen Gegensatz dazu steht der opulente Steinzeitspielplatz im Neandertal (Millionenobjekt). Mich würde sehr interessieren, ob die viel offerierten Wanderwege an anderen Stellen ebenfalls – gerade in Coronazeiten mit ihrer starken Nutzung – wegfallen bzw. eingeschränkt sind.
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