Unternehmer bemängeln Defizite in der Stadt
Zur Kommunalwahl hat die IHK ein Positionspapier herausgebracht, das bereits jetzt viel diskutiert wird.
METTMANN Dem ADFC liegt es schon vor, Florian Peters (SPD) kennt es, und auch Bürgermeister Thomas Dinkelmann hat es schon in Händen gehalten: Die Rede ist von dem Positionspapier der Industrieund Handelskammer (IHK) Düsseldorf. Anlässlich der bevorstehenden Kommunalwahl hat die IHK rund 22.500 Mitgliedsbetriebe digital nach ihren Wünschen befragt. In Mettmann beteiligten sich 98 Unternehmer daran.
Ihre Forderungen fasste die Kammer jetzt in Positionspapieren zusammen, um sie im Vorfeld der Kommunalwahl einzubringen und mit den Bürgermeisterkandidaten zu diskutieren. Mettmanns Bürgermeister Thomas Dinkelmann will die Studie in den kommenden Tagen auswerten und das Gespräch mit der IHK suchen. Die Stimme der Wirtschaft sei ihm wichtig, schließlich handele es sich bei den Unternehmen um „unverzichtbare Arbeitgeber“für Mettmann, sagt er auf Nachfrage unserer Redaktion.
Die Forderungen der Wirtschaft in Mettmann sind klar formuliert: Sie wollen eine Verbesserung der so genannten „weichen Standortfaktoren“, die für Unternehmen wichtig sind, um gut qualifizierte Arbeitskräfte mit ihren Familien nach Mettmann zu holen. Doch es scheint in den Augen der Unternehmer viele Defizite zu geben:
Radwegenetz Die befragten Unternehmer sehen einen „besonderen Handlungsbedarf bei der Fahrradinfrastruktur“und fordern die Instandsetzung der „in weiten Teilen maroden Radwege“und den Ausbau des Radwegenetzes.
Verkehr Um die Erreichbarkeit der Innenstadt nachhaltig sicherzustellen, regt die Wirtschaft die dauerhafte Aufhebung der Netztrennung und die Prüfung eines Shared-Space-Konzeptes (verkehrsberuhigter Geschäftsbereich) für den Jubiläumsplatz an.
Innenstadt Die Wirtschaft fordert eine attraktive Gestaltung des Jubiläumsplatzes und die verstärkte Einbindung der Unternehmer in Stadtentwicklungsprozesse. Dazu gehöre auch die Reaktivierung des Arbeitskreises Innenstadt.
Wohnraum Die Stadt soll eine aktive Wohnflächen-Vorratspolitik betreiben, um Wohnflächen zu entwickeln und Reserven zu aktivieren.
Stadtverwaltung Die Wirtschaftsförderung soll personell gestärkt werden. Das Angebot digitaler Verwaltungsservices sei zu verbessern, beispielsweise für Antragsverfahren.
Die Inhalte der Positionspapiere sollen in so genannten „Wahlarenen“diskutiert werden. In Mettmann findet sie via Livestream am Mittwoch, 17. Juni, 18 Uhr, statt.