Rheinische Post Mettmann

In der Bücherei kann jetzt gestöbert werden

Besucher müssen sich die Hände desinfizie­ren, Masken tragen und werden mit Pfeilen und Absperrbän­dern durchs Haus geleitet.

- VON HEIKE BARTELS

METTMANN Nach rund acht Wochen Corona-bedingter Schließung ist seit Montag auch die Stadtbibli­othek wieder geöffnet – was nicht nur die Besucher, sondern auch die Mitarbeite­r freut: „Wir haben viele neue Tonies, Hörbücher und Sachbücher angeschaff­t, die möchten wir auch verleihen. Sie sind ja nicht dazu da, im Regal zu stehen“, sagt Petra Kampf, die zusammen mit ihrer Kollegin Iryna Ostapenko für Ausleihe und Rückgabe von Büchern und anderen Medien zuständig ist.

Beide sitzen hinter Plexiglass­cheiben und tragen Masken. Besucher müssen sich am Eingang die Hände desinfizie­ren, Masken tragen und werden mit Pfeilen und Absperrbän­dern in die Bibliothek und an anderer Stelle wieder hinaus geleitet. Eine Art Einbahnstr­aßen-Regelung. „Wir haben uns gut auf die Öffnung vorbereite­t“, betont Petra Kampf. Registrier­t werden die Kunden anhand ihrer Büchereika­rte.

„Sollte sich jemand infizieren, können wir sehen, wer am gleichen Tag auch hier war.“Auch datenschut­zrechtlich sei das sicher. Ihr Arbeitsall­tag habe sich insofern verändert, dass sie die Kunden jetzt vermehrt ansprechen und auf die Sicherheit­svorkehrun­gen hinweisen müsse, so Kampf. Doch das nehmen sie und ihre Kollegin gerne in Kauf: „Es kommen viele Familien mit Kindern und alle sind happy, dass wir wieder für sie da sind“, erzählt Iryna Ostapenko.

„Schon vorher haben wir viele E-Mails bekommen, wann wir denn wieder aufmachen“, ergänzt Petra Kampf, „wir mussten aber erst die Entscheidu­ng der Verwaltung­skonferenz abwarten und auch Bürgermeis­ter Dinkelmann hat sich vor Ort ein Bild gemacht.“

Ursula Hofer ist mit ihren beiden Töchtern in die Bibliothek gekommen, um sich mit neuen Büchern einzudecke­n. „Wir kommen sonst alle 14 Tage und ich musste abends schon manche Bücher doppelt vorlesen“, freut sie sich jetzt umso mehr über neuen Lesestoff. Trotzdem habe die Familie die letzten Wochen gut bewältigt: „Wir haben es gut getroffen, ich konnte mich um die Kinder kümmern .“

Tochter Margareta (5) hat sich zwei „Tonies“ausgesucht, Figuren, die – auf eine Box gesteckt – intonierte Geschichte­n erzählen. „Benjamin Blümchen habe ich auch ausgeliehe­n“, erzählt sie glücklich. Sie freue sich aber nicht nur über die Tonies, sondern auch auf ihre Freunde in der Kita, die sie als Vorschulki­nd ab dem 28. Mai wieder besuchen kann. In den letzten Wochen hatte sie nur ihre erst 20 Monate alte Schwester als Spielkamer­adin.

Eine andere Besucherin ist mit ihrer Tochter auf dem Fahrrad aus

Schmökern in den Sitzecken, Spiele spielen oder Internetsu­rfen ist vorerst nicht möglich, die Bibliothek öffnet nur zur Ausleihe. Neuanmeldu­ngen können derzeit auch nicht durchgefüh­rt werden. Beraten wird unter Telefon 02104 980-414, Mail bibliothek@mettmann.de.

Metzkausen bis in die Stadt gefahren. „Wir sind regelmäßig hier und haben die Bibliothek sehr vermisst“, sind sich beide einig. Und sollte letztere wegen steigender Infektions­zahlen womöglich noch einmal schließen müssen, „dann behalte ich Tonies und Spiele einfach“, sagt die Schülerin aus dem dritten Schuljahr, die die Bücherei vor Corona auch als Treffpunkt mit Klassenkam­eraden genutzt hat, lachend. „Wir kommen meist donnerstag­s, da sind immer besonders viele Leute hier“, ergänzt ihre Mutter.

Mit der Anzahl der Besucher sind die beiden Mitarbeite­rinnen zufrieden. „Besonders viel los war am Montag. Wir haben sonst zwischen vier- und fünfhunder­t Ausleihen am Tag, so viele sind es jetzt auch schon wieder ungefähr“, weiß Petra Kampf. Donnerstag­morgen könne zurzeit nicht zusätzlich geöffnet werden - aus Personalgr­ünden.

Die Stadtbibli­othek ist montags, dienstags, donnerstag­s und freitags von 15 bis 18 Uhr geöffnet, samstags von 10 bis 13 Uhr. Beratungen können zurzeit nur telefonisc­h unter der Nummer 02104 980-414 angeboten werden. E-Mail: bibliothek@ mettmann.de.

 ?? RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN ?? „Das hat mir richtig gefehlt“, sagt Stammkundi­n Ellen Heinen und stöbert weiter nach historisch­en Romanen.
RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN „Das hat mir richtig gefehlt“, sagt Stammkundi­n Ellen Heinen und stöbert weiter nach historisch­en Romanen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany