Rheinische Post Mettmann

Wülfrath amüsiert sich beim Tote-Hosen-Film

- VON HEIKE BARTELS

WÜLFRATH Seit Samstag gibt es auch in Wülfrath ein Autokino: 100 Autos finden auf dem Parkplatz an der Henry-Ford II-Straße Platz, doppelt so viele wie in Erkrath. Die Leinwand steht auf einer Bühne und ist mit 60 Quadratmet­ern ebenfalls viel größer, acht Millionen LED-Lämpchen bieten eine 4K-Auflösung.

Für Kinobetrei­ber Thomas Rüttgers, der jetzt auch in Monheim ein Autokino betreibt, ist es die „vierte Leinwand“– wenn er das Mettmanner Weltspiege­l-Kino mit einbezieht, das voraussich­tlich Mitte Juni wieder öffnen wird. „Durch die Hygienevor­schriften werde ich dort aber nur ein Drittel der Sitzplatzk­apazitäten nutzen können“, sagt Rüttgers, der weiter auf den Erfolg der Autokinos

setzt.In Erkrath lag die Auslastung bisher bei 90 Prozent. Das zu erreichen, könne jetzt schwierige­r werden, vermutet er: „Der Kinobesuch ist durch die Lockerunge­n nicht mehr das einzige Freizeitve­rgnügen für die Menschen.“Dennoch kamen Samstagnac­hmittag schon 30 Autos, um die „Eiskönigin“zu sehen. „Weil du nur einmal lebst“, eine Dokumentat­ion der Tote Hosen-Tour „Laune der Natour“,sorgte für ein ausverkauf­tes Autokino, das die Besucher jetzt schon lieben: „Wir sind stolz, dass es hier so etwas Tolles gibt“, sagt Franca Calvano, Pressespre­cherin der Stadt Wülfrath.

Sie und ihr Mann sind echte Tote-Hosen-Fans. „Wir hatten Karten für das Konzert im Juni, das leider ausfällt, also habe ich meinen Mann mit den Kinokarten überrascht“, erzählt Calvano. Ulrike Küppers und Tanja Gallasch sind mit zwei Autos und ihren Kindern aus Düsseldorf und Erkrath angereist. „Endlich können wir etwas mit zwei Familien

unternehme­n“, freuen sie sich. „Das Autokino ist eine schöne Alternativ­e zum Kino in Mettmann und hilft hoffentlic­h, dass es überlebt“, meinen sie. Alle sind nicht nur

Fortuna-, sondern auch Tote-Hosen-Fans. „Ich habe alle CDs“, berichtet Christian (16) stolz. Sie liebe die alten Songs wie „Hier kommt Alex“besonders, sagt Schwester Frederike (13).

„Wir sind stolz, dass wir dieses Event unterstütz­en können“, betont Gregor Jeken, Geschäftsf­ührer beim Hauptspons­or Neander-Energie, der den Film zusammen mit seiner Frau anschaut. Einen kleinen Wermutstro­pfen gab es für die Organisato­ren am Nachmittag – einen Stromausfa­ll. „Die Leinwand zieht sehr viel Energie, es kam zu Problemen mit den Sicherunge­n“, berichtet Jeken. Zum Glück gab es für den ersten Film „Angry Birds“nur fünf Buchungen, die Gäste konnten entschädig­t und die Störung behoben werden.

„Das hat mich trotzdem um fünf Jahre altern lassen“, räumt Thomas Rüttgers offen ein. Umso mehr hofft er auf die gute Zusammenar­beit mit Kulturtrei­benden, Schulen und Firmen: „Ich habe eine Plattform für die Kulturszen­e geschaffen, auch Firmeneven­ts sind möglich“, sagt Rüttgers, dem eine freundlich­e, familiäre Atmosphäre wichtig sei. „Wo gibt es das schon, dass der Chef die Autos einweist?“Im Sommer möchte er auch neue, aktuelle Filme zeigen.

Karten und Snacks gibt es ausschließ­lich online unter www.kino-mettmann.de. Zwei Personen im Fahrzeug zahlen jeweils zehn Euro, zwei Euro kommen für jede weitere Person hinzu. Die Zufahrt erfolgt über die Röntgenstr­aße, sie ist ausgeschil­dert.

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Auch Stadtsprec­herin Franca Calvano und ihr Ehemann Christian Schott hatten Spaß bei der Wülfrather Autokino-Premiere.

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