Luigi Ganna gewinnt den ersten Giro d’Italia
Der Wettbewerb war hart:
Beim ersten Giro d’Italia mussten die Radrennfahrer innerhalb von zweieinhalb Wochen acht Etappen absolvieren, die sich insgesamt über 2448 Kilometer erstreckten. Gleich die erste Etappe war die längste: 397 Kilometer sollten die in Mailand gestarteten Athleten an diesem Tag absolvieren. Am schnellsten schaffte das der Römer Dario Beni. Doch schon bei der drei Tage später startenden zweiten Etappe nahm ihm ein anderer die Führung in der Gesamtwertung ab: Luigi Ganna, der vor seiner Profi-Karriere in Mailand als Maurer gearbeitet hatte. Ganna gewann bei diesem Giro d’Italia drei Etappen. Er kam als erster in Rom an, war der Schnellste zwischen Rom und Florenz und gewann die siebte Etappe von Genua nach Turin. Am 30. Mai 1909, dem letzten Tag der Rundfahrt, erreichten von den ursprünglich 127 Startern lediglich 49 das Ziel in Mailand. Die letzte Etappe gewann wieder Dario Beni, der im Gesamtklassement jedoch nur auf dem siebten Platz landete. Niemand konnte Luigi Ganna, der ab der zweiten Etappe die Gesamtwertung anführte, seinen Sieg nehmen. Die Rundfahrt durch Italien war nach dem Vorbild der Tour de France entstanden, die seit 1903 die französische Sportwelt begeistert. Die italienische Sportzeitung „La Gazzetta dello Sport“, die zuvor die Lombardei-Rundfahrt und das Radrennen Mailand-Sanremo organisiert hatte, wollte einen ähnlichen Wettbewerb für Italien schaffen. Die Zeitung erscheint traditionell auf rosafarbenem Papier. Deshalb trägt seit 1931 der Führende in der Gesamtwertung des Giro d’Italia das berühmte „Rosa Trikot“.