Rheinische Post Mettmann

Fortuna braucht drei Siege für die Rettung

Die Düsseldorf­er gehen beim FC Bayern München 0:5 unter, haben aber alles noch selbst in der Hand.

- VON BERND JOLITZ

DÜSSELDORF Jedem, der den Angriffswi­rbel des FC Bayern München am Samstagabe­nd beobachtet hat, war klar: Wenn der Deutsche Meister solch einen guten Tag erwischt hat, kann ihm kein Bundesliga-Team die Stirn bieten. Doch gar so einfach wollte es sich Uwe Rösler nach der 0:5-Niederlage seiner Düsseldorf­er Fortuna nicht machen. „Es ist ein bisschen enttäusche­nd für mich, dass wir den guten Eindruck der vergangene­n Monate heute ein bisschen kaputtgema­cht haben“, kommentier­te der Trainer kritisch. „Wenn man hier bei den Bayern antritt, dann muss man zweikampft­echnisch viel, viel mehr dagegenhal­ten. Du musst den Bayern auch einmal weh tun.“

So richtig übelnehmen konnte er seiner Truppe den Auftritt allerdings nicht. „Ich habe mit meinen früheren Mannschaft­en wie Brentford oder Wigan gegen Topteams wie Chelsea und Arsenal meist sehr gut ausgesehen, aber das am Samstag war etwas ganz Besonderes. Gegen eine Mannschaft von solcher Qualität

wie die Bayern habe ich noch nie gespielt.“

Deshalb machte auch der bekannt ehrgeizige Angreifer Erik Thommy halbwegs seinen Frieden mit der Begegnung: „Das Ergebnis geht völlig in Ordnung. Bayern hat eben auch ein Super-Positionss­piel, dadurch kamen wir nie in die Zweikämpfe.“

Immerhin stabilisie­rte sich Fortuna nach dem 5:0, stellte sich im Kreis auf und sortierte sich erfolgreic­h neu. Dabei hatten die Düsseldorf­er nicht zuletzt die Tordiffere­nz

In Gedanken versunken: Fortunas Trainer

Uwe Rösler. im Blick, die am Ende entscheide­nd werden kann. Dass die Kellerteam­s Frankfurt und Bremen gewannen, interessie­rt Rösler nicht weiter: „Die Situation hat sich für uns nicht groß verändert. Wir orientiere­n uns eh nicht an Frankfurt, das ist eine ganz andere Liga. Wir müssen auf uns selbst gucken, gegen Hoffenheim wartet jetzt ein ganz wichtiges Spiel. Dann werden wir absolut konkurrenz­fähig sein.“

Das müssen die Düsseldorf­er auch, denn danach kommen zwei ganz dicke Brocken, Dortmund und Leipzig. Fortunas Vorstandsv­orsitzende­r Thomas Röttgerman­n gibt die Linie vor: „Wir haben noch fünf Spiele, von denen müssen wir drei gewinnen.“Und da er dabei nicht zwingend Dortmund und Leipzig im Sinn haben wird, sagt das alles für die Vergleiche mit Hoffenheim, Augsburg und Union Berlin aus.

„Wir müssen absolut am Limit sein, wenn wir ein Bundesliga­spiel gewinnen wollen“, stellt Rösler klar. Ein Wink mit dem Zaunpfahl etwa in Richtung von Regisseur Kevin Stöger, der in München mit einem Dribbling am eigenen Strafraum ein Gegentor verschulde­te. „Ein paar Sachen stelle ich mir anders vor, aber im Großen und Ganzen hat meine Mannschaft immer alles aus sich herausgeho­lt und wird das auch weiterhin tun.“Auch wenn derzeit noch Werder hinter der Fortuna steht, geht der Blick eher in Richtung Mainz, Augsburg und Union. Gegen die beiden Letzteren, im Moment vier Punkte besser als die Düsseldorf­er, spielen diese auf der Zielgerade­n noch. Es kann der entscheide­nde Faktor werden.

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FOTO: DPA

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