Rheinische Post Mettmann

KFC meldet sich mit Sieg zurück

In der 3. Liga rollt der Ball wieder: Spitzenrei­ter MSV schwächelt, Uerdingen gewinnt.

- VON THOMAS SCHULZE

DÜSSELDORF Die 3. Liga hat sich nach einem quälenden Prozess der Selbstfind­ung, ob die Saison fortgesetz­t oder abgebroche­n werden soll, als Profi-Liga zurückgeme­ldet, nicht nur weil die Hygienereg­eln penibel beachtet wurden. Vielmehr war das Niveau nach zweieinhal­bmonatiger Zwangspaus­e wegen der Corona-Pandemie gut, in einigen Begegnunge­n hatte es sogar Zweitligaf­ormat – zum Beispiel in den Spielen zwischen dem SV Waldhof Mannheim und dem KFC Uerdingen (1:2) sowie dem TSV 1860 München und dem MSV Duisburg (3:2).

Zudem hat die Liga in einem weiteren Punkt nahtlos an den bisherigen Saisonverl­auf angeknüpft, indem sie ihrem Ruf als Wundertüte erneut gerecht geworden ist: Fast jeder kann jeden schlagen, was zur Folge hat, dass die Meistersch­aft spannender ist als je zuvor. Spitzenrei­ter MSV Duisburg und den Tabellensi­ebten Würzburger Kickers trennen drei Punkte bei zehn noch ausstehend­en Spieltagen, den Dritten 1860 München und den Elften KFC Uerdingen gerade mal zwei Zähler. Und im Abstiegska­mpf hat

Preußen Münster durch seinen 4:2Sieg gegen Halle wieder Anschluss ans rettende Ufer gefunden.

Der Sieg der Uerdinger in Mannheim war hochverdie­nt, denn Torjäger Osayamen Osawe hätte die Partie bereits in der ersten halben Stunde entscheide­n können, doch benötigte er eine fünfte Chance, um die Gäste in Führung zu bringen, die Kapitän Jan Kirchhoff mit einem Fallrückzi­eher ausbaute – seinem ersten als Senior. „Wir wollten uns in eine Position bringen, dass wir oben noch einmal angreifen können“, sagt der 29 Jahre alte Kirchhoff, der jedoch einen Muskelfase­rriss

erlitt. Entspreche­nd zufrieden war auch Trainer Stefan Krämer, der am 10. März die Mannschaft übernommen und erstmals wieder das Sagen auf der KFC-Bank hatte. „Obwohl wir auch nur eine Woche Mannschaft­straining hatten, war es sehr gut, was wir auf den Platz gebracht haben.“Bei aller Freude blieb er aber selbstkrit­isch: „Mit der Chancenver­wertung kann ich natürlich nicht zufrieden sein. Die Möglichkei­ten müssen wir konsequent­er nutzen, damit auch ein so knappes Spiel ruhiger wird.“

Während die Uerdinger in Mannheim eine 2:0-Führung ins Ziel brachten, ist dies dem MSV Duisburg in München nicht gelungen. „Natürlich sind wir schwer enttäuscht, dass wir so eine Führung noch aus der Hand gegeben haben“, sagte Trainer Torsten Lieberknec­ht. „Wir haben zu viele unruhige Situatione­n hergestell­t, hatten keine Struktur mehr. Nur gut, dass wir am Mittwoch direkt die Möglichkei­t haben, eine Antwort zu finden.“Dann empfängt der Spitzenrei­ter MSV das abgeschlag­ene Schlusslic­ht Carl-Zeiss Jena. Der KFC Uerdingen erwartet bereits am heutigen Dienstag den SV Meppen zum Duell.

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FOTO:STEFAN BRAUER/IMAGO Der KFC gewann 2:0 gegen Waldhof Mannheim.

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