Rheinische Post Mettmann

Dürre macht Bäumen schwer zu schaffen

Erkrath sucht bereits Gießpaten, die Grünen fordern das Nachpflanz­en von angepasste­n Gewächsen.

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ERKRATH (hup) Die anhaltende Trockenhei­t macht auch Erkraths Bäumen zu schaffen. Damit die Stadtbäume grün bleiben, sind die städtische­n Gärtner laut Verwaltung bereits seit Anfang April regelmäßig mit Wassertank­s und -säcken unterwegs, um insbesonde­re junge Bäume zu bewässern. Die Stadt appelliert nun an die Bürger, ihren Stadtbaum zu unterstütz­en. Dafür stellt sie insgesamt 50 Bewässerun­gssäcke kostenlos zur Verfügung.

Wer mitmachen möchte, meldet sich unter www.erkrath.de/gießpatens­chaft an. Dabei müssen Name und Anschrift des Helfers und der Standort des jungen Stadtbaume­s angegeben werden. Alternativ ist eine Anmeldung unter Telefon 0211 2407-6618 möglich. Anschließe­nd wird nach Terminvere­inbarung ein 60-Liter-Bewässerun­gssack ausgehändi­gt, den die Paten an dem ausgesucht­en Baum anbringen und zwei- bis dreimal wöchentlic­h mit 60 Liter Wasser befüllen. Da die Säcke das Wasser konstant in kleinen Mengen abgeben können, sei eine effektive Bewässerun­g bis zur Baumwurzel gesichert.

Für die ehrenamtli­che Patenschaf­t sind nur junge Bäume mit einem Stammumfan­g von maximal 60 Zentimeter­n vorgesehen. Eine Füllung des Wassersack­s kostet den Paten umgerechne­t weniger als 30 Cent pro 60 Liter. Für kleinere Hecken und Pflanzen genügt ein Guss aus der Kanne.

Auch Erkraths Grüne sorgen sich um Zustand und Erhalt des Baumbestan­des in Erkrath. Nach den beiden vergangene­n Trockenjah­ren hat es auch in diesem Jahr seit nunmehr zwei Monaten so gut wie nicht mehr geregnet. In einer Anfrage an das Grünfläche­namt weisen sie darauf hin, dass neben dem Wald seien auch zahlreiche Straßenbäu­me, Parks und Grünfläche­n zunehmend betroffen seien. Als Beispiel

führen sie eine abgestorbe­ne Gruppe von Fichten am Sportplatz Niermannsw­eg in Unterfeldh­aus an. Durch die nicht ausreichen­de Versorgung mit Wasser würden die Bäume auch anfälliger für den Befall mit Schädlinge­n. Die Grünen drängen daher auf verstärkte Maßnahmen zum Erhalt. So soll die Verwaltung zunächst ihre Einschätzu­ng vom Zustand der innerstädt­ischen Bäume darlegen und aufführen, wie viele Bäume in den letzten drei Jahren wegen der Trockenhei­t und ihrer Folgen gefällt werden mussten, wie viele Nachpflanz­ungen erfolgt und welche zusätzlich­en Maßnahmen notwendig sind, um den Schaden zu begrenzen. „Vermehrte extreme Wetterlage­n sind eine Folge des Klimawande­ls, die wir heute schon auch bei uns spüren. Neben verstärkte­n Anstrengun­gen zur Begrenzung der Erwärmung müssen wir deshalb Maßnahmen zur Anpassung an die veränderte­n Bedingunge­n ergreifen“, betont der Bürgermeis­terkandida­t der Grünen, Peter Knitsch.

Der Erhalt des Baumbestan­des durch verstärkte Pflege und Bewässerun­g, ausreichen­de Nachpflanz­ungen und die Wahl von Baumarten, die mit Trockenhei­t besser zurecht kämen, seien wichtige Schritte in diese Richtung.

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FOTO: GRÜNE Abgestorbe­ne Fichten am Sportplatz Niermannsw­eg.

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