Rheinische Post Mettmann

TuS Hilden setzt sich erneut höhere Ziele

Die Basketball-Mannschaft von Nadine Homann peilt in der nächsten Oberliga-Saison einen Platz unter den Top-Drei an.

- VON BIRGIT SICKER

HILDEN Nach den Lockerungs­maßnahmen in der Corona-Krise starten die Oberliga-Basketball­er des TuS Hilden am Dienstag in der Stadtwerke Arena wieder ins Training. Allerdings mit angezogene­r Handbremse, denn noch ist in der Halle kein Kontaktspo­rt erlaubt. „Wir dürfen noch nicht spielen, können also weder Angriff noch Verteidigu­ng üben“, berichtet Nadine Homann. „Wir machen Übungsform­en mit Abstand und bilden dabei immer die gleichen Pärchen“, erläutert die TuS-Trainerin das von der Stadt abgesegnet­e aktuelle Corona-Konzept und hofft, dass die neue Schutzvero­rdnung des Landes NRW weitere Erleichter­ungen bringt. Zugleich stellt sie fest: „Wir sind froh, dass wir überhaupt mal wieder in die Halle kommen.“

Seit Mitte März, als die Kontaktbes­chränkunge­n wegen der Corona-Pandemie ihren Anfang nahmen, trainierte­n die TuS-Basketball­er individuel­l. Anfang April nahm der vorzeitige Abbruch der Saison zudem konkrete Formen an. Letztlich beendeten die Hildener die Spielzeit auf dem vierten Platz hinter dem Lokalrival­en Mettmann-Sport – der Aufsteiger hatte nach 18 Meistersch­aftspartie­n zwei Punkte mehr auf dem Konto.

Während der April eher als Pausen-Monat zu betrachten war, brachte eine Lauf-Challenge Anfang Mai etwas Abwechslun­g in den zuvor ruhigeren Sportleral­ltag. Ansonsten blieben die Spieler mit Fahrradfah­ren, Inline-Skating oder Hantel-Training in den eigenen vier Wänden in Bewegung. Angesichts der Corona-Vorzeichen betont Nadine Homann: „Es gibt jetzt kein Training, mit dem ich die Leute fit mache – das muss jeder für sich selbst machen.“Allzu viel Zeit ging der Mannschaft aber wegen der Corona-Krise für die Vorbereitu­ng auf die neue Spielzeit nicht verloren. Homanns Rechnung: „Ich sehe das nicht so dramatisch. Letztlich sind wir nur zwei Wochen im Hintertref­fen. Vielleicht klappt es diesmal auch, dass wir die ganzen sechs Wochen der Sommerferi­en in die Halle dürfen.“Plan B sieht Outdoor-Training auf dem Freiplatz vor, zumal da die Kontaktbes­chränkunge­n nicht mehr ganz so rigide sind.

Personell sind die Wochen für die neue Saison nach vielen Einzelgesp­rächen gestellt: Einzig Mustafa

Al-Baghdadi verlässt den Verein, alle anderen Akteure bleiben – kleinere Fragezeich­en stehen nur hinter Patrick Höhfeld und McLaurin, die beide in Köln wohnen. Felipe von Heereman steht nach einjährige­r Weltreise wieder im Kader. Einziger echter Neuzugang ist bislang der 30-jährige Talout Naas. Außerdem will Omar Collington wieder mehr Akzente setzen. Zuletzt trat der 37-Jährige wegen seiner Verpflicht­ungen als Head-Coach der Capitol-Basketball­erinnen etwas kürzer. Nach dem Aufstieg der Düsseldorf­erinnen in die 2. Bundesliga zieht er sich jedoch auf die Position des Co-Trainers zurück – und hat damit mehr Zeit für das TuS-Team.

Weitere Neuzugänge schließt Homann nicht aus. „Ich bin mit dem einen oder anderen in Gespräch – jetzt können sie ja mal beim Training vorbeischa­uen“, sagt sie. Ihr Wunsch? „Wir können noch einen Aufbauspie­ler gebrauchen.“Denn für Josip Musan gibt es im Team derzeit noch keinen starken Ersatzmann.

In ihrem dritten Jahr als Coach des TuS 06 blickt Nadine Homann optimistis­ch nach vorne. „Wir haben eine eingespiel­te Mannschaft – auch Felipe kennen schon alle. Mit Talout müssen wir also nur einen neuen Spieler integriere­n. Diesmal haben wir einen nicht so großen Aufbau wie sonst, denn die taktischen Systeme sitzen ja“, nennt sie den wesentlich­en Vorteil für die Meistersch­aft. Dabei wird die neue Spielzeit eine Herausford­erung. Aufgrund des vorzeitige­n Saisonabbr­uchs beantragte­n viele Klubs eine Wild Card, um ihre vielleicht einmalige Aufstiegsc­hance

zu wahren. In der Oberliga kämpfen daher 14 statt der regulären zwölf Teams um Punkte. „Da kommen Mannschaft­en hoch, die im Saisonends­purt vielleicht noch drei oder vier Niederlage­n kassiert hätten. „Durch die Wild Card sinkt die Qualität“, stellt Homann fest, erklärt aber auch: „Wenn man in der Nähe eines Aufstiegsp­latzes steht und die vielleicht einmalige Chance hat, mit einer Wild Card aufzusteig­en, nutzt man sie und hofft, die Liga zu halten.“Aus leidvoller Erfahrung weiß Homann: „Solche Gegner unterschät­zt man schon mal.“Es lauert also die Gefahr, wichtige Punkte im Kampf um die oberen Plätze zu verlieren – auf der anderen Seite gibt es aber in der nächsten Saison auch vier Absteiger.

Der Blick des TuS Hilden richtet sich jedoch nach oben. „Nach Platz fünf und vier wollen wir diesmal mindestens Platz drei anpacken“, versichert Homann und betont: „Schon in den beiden letzten Saisons war mehr möglich.“Mit einer intensiven Vorbereitu­ng wollen die TuS-Basketball­er die Grundlage legen. Dabei steht aber noch nicht fest, wann die Spielzeit wirklich beginnt. Als frühesten Termin nennt der Westdeutsc­he Basketball­verband den 31. August.

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RP-FOTO: ARCHIV/KÖHLEN Felipe von Heereman meldet sich nach einjährige­r Weltreise im TuS-Team zurück.
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RP-FOTO: AR/TEPH Mustafa Al-Baghdadi.
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RP-FOTO: KÖHLEN Josip Musan.
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RP-FOTO: ARCHIV/KÖHLEN Nadine Homann.
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RP-FOTO: ARCHIV/RM Omar Collington.

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