Rheinische Post Mettmann

„Die Bayern nehmen keine Rücksicht auf die Kleinen“

- VON PATRICK SCHERER

DÜSSELDORF Erstmals in seiner Amtszeit als Vorstandsc­hef des Fußball-Bundesligi­sten Fortuna Düsseldorf saß Thomas Röttgerman­n am Sonntag in der Runde beim Sport1-Fußballsta­mmtisch „Doppelpass“. Wir haben die wichtigste­n Aussagen zusammenge­fasst. Röttgerman­n über...

...das 0:5 bei den Bayern: „Wir müssen uns nicht grämen, gestern hätte auch jede andere Mannschaft der Bundesliga gegen die Bayern verloren. Ich hätte mir ein paar Tore weniger gewünscht, aber wir sind noch gut davongekom­men. Wenn Bayern ins Rollen kommt, hat es jede Mannschaft schwer. Ich hätte mir gewünscht, dass wir etwas spitzer gewesen wären, in der Ausführung die Chance zu nutzen. Es gehört dazu, sich zu wehren. Es gehört aber auch Realismus dazu.“

...den Sieg von Bremen: „Der Sieg war nicht gut für uns, aber wir gucken vor allem auf unsere Spiele. Es war nicht überrasche­nd für uns, dass Schalke gegen Bremen verliert. Die Schalker haben schon am Mittwoch beim 1:2 gegen uns verunsiche­rt gewirkt. Wir hatten da auch großen Druck, den unsere Mannschaft aber kompensier­t hat.“

...die Geisterspi­ele: „Es war am Ende eine alternativ­lose Entscheidu­ng, weil wir die Situation mit vielen von der Existenz bedrohten Vereinen nicht haben wollten.“

...die Dominanz der Bayern und die Verteilung von TV-Geldern: „Die Diskussion, ob es Sinn macht, mit den Bayern in einer Liga zu spielen, müssen wir führen – zumindest wenn die Fernsehgel­der weiter so verteilt werden wie im Moment. Denn gerade bekommt der Erste der Tabelle 1000 Prozent mehr als der Letzte. Wenn man möchte, dass der Zehnte den Zweiten schlagen kann, müssen die Rahmenbedi­ngungen geändert werden. Wenn man Sport so gestaltet wie im Moment, werden die Fans sich irgendwann abwenden. Die Bayern nehmen keine Rücksicht auf die Kleinen. In den Neunzigern wurden die TV-Gelder gleich verteilt. In dieser Zeit holte Dortmund die Champions League und Schalke den Uefa-Cup. Wenn Wettbewerb attraktiv bleiben soll, muss man die Verteilung der TV-Gelder auf den Prüfstand stellen.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany